Angestossen wurde auf den Erfolg der spanischen Spitzenregion D.O. Ribera del Duero und auf 40 Jahre Geschichte. Anlässlich dieses Jubiläums, organisiert durch die beiden Informationsbüros für Ribera del Duero, ffk PR Hamburg und mettler vaterlaus Zürich, feierten an diesem besonderen Abend ausgewählte Weinjournalisten, Weinhändler und sonstige Weinfachleute im 5 Sterne Hotel Baur au Lac gemeinsam 40 Jahre Tradition und Erfolgsgeschichte. An diesem exklusiven Jubiläumsanlass blickten die Moderatoren David Schwarzwälder und Marc Almert, «ASI Best Sommelier of the World 2019» auf den Erfolg dieser Spitzenregion zurück. Dabei wurden erstklassige Weine aus verschiedenen Dekaden zelebriert und zu einem passenden Menu serviert.

Das Weinbaugebiet Ribera del Duero liegt in der Region Kastilien-León, rund 30 Kilometer östlich von Valladolid im Norden Spaniens. Seinen Namen verdankt das knapp 23’000 Hektar umfassende Anbaugebiet dem Fluss Duero, der die Region durchkreuzt. Die Weinberge erstrecken sich über die Uferhänge beidseits des Duero auf 720 bis maximal 1100 Metern über Meer auf kargen Kalkböden. Die unten gelegenen Reben stehen in Lehm- und Schwemmlandböden. Weinbau existiert in Ribera del Duero bereits seit der Antike. So wurde in der Ausgrabungsstätte Pintia ein 2.500 Jahre alter Trinkbecher mit Spuren von Wein gefunden. Der moderne Weinbau begann allerdings erst mit der Ankunft der Benediktiner aus dem burgundischen Cluny. Als die DOP im Jahr 1982 gegründet wurde, gab es in Ribera del Duero 24 Weingüter. Zu einer gewissen Demokratisierung der Produktion hat die mittlerweile grosse Zahl neuer Weingüter geführt, inzwischen sind über 200 von ihnen in der DOP registriert. Wie in der Rioja auch, entstehen Weine der Alterungsstufen Crianza, Reserva und Gran Reserva. Die Qualitätsstufen haben in Ribera del Duero allerdings eine geringere Bedeutung, da das Gebiet nicht so traditionsverhaftet ist.

In den vergangenen 30 Jahren erlebte das Gebiet eine rasante Entwicklung und gehört mittlerweile zu den renommiertesten Regionen für hochklassige Rotweine. Das Klima ist streng und fordernd und für den Weinbau ideal. Die Bedingungen sind warm und trocken, die jährliche Sonnenscheindauer liegt bei etwa 2350 Stunden. Zudem gibt es deutliche Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Während die Temperaturen im Sommer manchmal auf über 40 Grad ansteigen, sinken sie nachts auf 10 bis 15 Grad ab. Die aussergewöhnlichen klimatischen Bedingungen am Duero lassen die Tempranillo-Trauben kleiner und die Schalen dicker wachsen. Deshalb ist der Most konzentrierter und der Wein erhält diese typische aromatische Würze, die den Ruhm der Ribera del Duero Weine begründet. Tempranillo, die mit Abstand wichtigste Rebsorte wird in der Region auch als Tinto Fino oder Tinta del País bezeichnet. Wenn es also eine spanische Region gibt, die wie keine andere mit dem Boom der 1990er Jahre verbunden ist, dann ist es Ribera del Duero.

Jubiläumsdinner

Apero

• Minitörtchen, gefüllt mit Ragu von mariniertem Gemüse
• Crostini mit Frischkäse und kandierter Paprika
• Crevettensalat, Sauerrahm und Vodka
• Entenleberterrine mit Chutney von getrockneten Aprikosen

Dazu gereicht:

El Lebrero de Callejo 2020

100% Albillo Mayor. Leuchtendes Gelb. In der eleganten Nase fruchtig, fein, würzig, herb. Am Gaumen gut strukturiert, dezent exotisch, mediterran, weisse Blüten, Röstaromen, ein rassiges Säurespiel, wunderbare, gut eingebundene Terroirnoten und der eindrucksvolle, komplexe, mineralische Abgang wirkt gut, harmonisch, vielschichtig und ausbalanciert. Eine Überraschung.

17/20

Conde de San Cristobal Flamingo Rosé 2021

Lachsrosa, leicht pinkig. In der Nase Noten von konfierten roten Beeren, Früchten, Kumquat und exotischen Früchten. Anklänge von floralen Noten und weissen Blüten. Am herben Gaumen dicht und füllig, mit präsenter Säure und Aroma von gelbem Steinobst, Agrumen und Nektarine. Ausgewogener, erfrischender, ordentlicher Abgang.

17/20

Dinner

• Rindstatar und Carpaccio mit geraspelter Belper Knolle

Dazu gereicht:

Monte Pinadillo 2018

Dunkles Rubinrot mit violetten Nuancen. Schöne Beerenaromen von roten Kirschen, reifen, roten Erdbeeren und einigen Anklängen von getrockneten Kräutern, Grafit und Rauch. Am vollmundigen Gaumen mit trockenen, griffigen Tanninen, aber dennoch sehr geschmeidig, einer frischen Säure, würzig, minim erdig und mit einem ordentlichen Abgang.

17/20

Tinto Roa 2014

Dunkles Kirschrot mit minimen, bräunlichen Nuancen. In der kraftvollen Nase erste Reifenoten, dezent Eichenholz, gekochte Früchte, eine elegante Würze. Am ausgefeilten Gaumen etwas Leder, minim pfeffrig, balsamisch, mit trockenen Tanninen und einem weichen, fruchtigen, würzigen Abgang.

17/20

• Wachtelbrust und Steinpilzfrikassee

Dazu gereicht:

Dos Mundos 2018

Dunkel leuchtendes Rubinrot. In der Nase Aromen von reifen schwarzen Waldbeeren und Steinfrüchten, etwas Lakritze, Gewürze Kaffee und Tabak. Am frischen Gaumen gut strukturiert, eine herrliche Fruchtsüsse, eine harmonische Tanninstruktur, eine zarte Säure und ein komplexer, harmonischer, intensiver, eleganter Abgang.

17.25/20

Don Miguel Comenge 2017

Tiefes, leuchtendes Rubinrot mit Purpur Nuancen. Vielfältige Aromen von roten und schwarzen kandierten Waldfrüchten, Eichenholz, Kräuter, Blumen und Schokolade. Am mineralischen Gaumen eine ausgezeichnete Säure, diese erweist sich als überraschend frisch, mit einem runden, breiten Körper. Ferner besticht er durch runde, samtige Tannine, eine köstliche Fruchtreife und eine dichte, konzentrierte und delikate Textur. Komplexer, nobler, kräftiger, fruchtbetonter, langer Abgang.

17.25/20

Dominio Fournier 2019

Dunkles Rubinrot mit leichten Violetttönen. In der eleganten Nase Düfte nach Brombeeren, Heidelbeeren, Süssholz und Gewürzen. Am samtigen Gaumen eine tänzelnde Frucht, runde, polierte und reife Tannine, eine frische Säure, auch minim rauchige Noten und ein komplexer, ausgeglichener, eleganter, ausgewogener, langer Abgang.

17.25/20

Pago de Valtarrena 2019

Leuchtendes Rubinrot mit violetten Reflexen. Eine intensive Aromatik nach Brombeeren, schwarzen Kirschen, Cassis, Heidelbeeren, Zwetschgenkompott, Lakritze, Kakao und Brotrinde. Am kraftvollen Gaumen rauchig-würzige Röstnoten, viel Schmelz, mit feinkörnigen Tanninen und einer frischen Säure, konzentrierter, stoffiger, dichter, gehaltvoller und langanhaltender Abgang.

17.5/20

• Gebratenes Wolfsbarschfilet mit Topinambur und Herbsttrüffel

Dazu gereicht:

Doncel de Mataperras 2015

Dunkles Rubinrot. Kräftige Düfte nach reifen dunklen Beeren und Kernfrüchten, auch etwas Tabak, erdige, würzige und balsamische Noten. Am kräftigen Gaumen Tannine, welche zuerst noch etwas geschliffen werden sollten, die Eiche überdeckt momentan noch etwas die Frucht, ansonsten komplexer, kühler, ordentlicher Abgang. Wird in den nächsten Jahren noch einiges zulegen.

17.5/20

Valduero Tierra Alta de 2 Cotas Reserva 2015

Intensiv leuchtendes Rubinrot. Aromatische Noten von reifen Beeren und Früchten, Dörrpflaumen, Lakritze, Kokos, Kaffee, Tabak und Holz. Am dichten Gaumen frisch, fruchtig, elegant, mit delikater Eichennote, angenehmer Tanninstruktur und einem vollmundigen, subtilen, präzisen, lebhaften und tiefgründigen Abgang.

17.75/20

• Reh Entrecôte, Butternudeln, Sauce Poivrade, Rotkohl mit Maroni

Dazu gereicht:

Aalto PS 2009

Leuchtendes, dunkles Rubinrot. Eine Vielfalt an ausgeprägten Aromen, angefangen von reifen dunklen Waldbeeren und Steinfrüchten, Gewürzen, geröstetem Kaffee, Schokolade, Vanille und Toastbrot. Im opulenten Gaumen balsamisch, vielschichtig, fleischig, dicht, mit gut integrierten Tanninen, einer zarten Säure und schönen Röstaromen. Herrlich ausbalancierter, fruchtiger, körperreicher, konzentrierter und komplexer, langer Abgang. Noch viel zu jung.

18.75/20
Unico 2004

Dunkles Rubinrot mit leicht bräunlichen Nuancen. In der Nase momentan verhaltene Noten nach schwarzen Beeren und Früchten, Blumen, weissem Pfeffer, Lakritze, Tabak, etwas Honig und Speck. Kräftiges Bouquet, welches noch viel Zeit braucht, sich zu entfalten. Am vollmundigen Gaumen eher schlank, aber mit fester, ausgewogener Struktur, einer noch etwas spitzen Säure und einem würzigen, vielschichtigen, vollmundigen, noch etwas trockenen, langanhaltenden Abgang. Ein klassischer Traditionalist.

19/20
Vizcarra Torralvo 1999

Dunkles Kirschrot mit bräunlichen Reflexen. Eher herbe Aromen von reifen, angetrockneten Beeren und Früchten, balsamische und würzige Noten, Bitterschokolade, etwas Leder, Teer und Vanille. Gut strukturiert. Am eleganten Gaumen bereits reife, leicht trockene Tannine, eine präsente Säure, schöne Barriquenoten und mit einem saftigen, minimen bitteren Abgang mit wärmendem Alkohol, aber auch kühlenden minzigen Tönen.

18.25/20

Protos Gran Reserva 1999

Dunkles Rubingranat. Dezente Fruchtnoten in der Nase, dafür ausdrucksvolle Aromen nach geröstetem Kaffee, dunkler Schokolade, Gewürzen, etwas schwarzem Pfeffer und Lakritze.  Am vollmundigen Gaumen mächtig und intensiv, mit einer beachtenswerten Komplexität und Eleganz, samtig und cremig, fleischig und würzig, mit feinen Tanninen und einer gut strukturierten Säure, abgeschlossen mit einem vollmundigen, eleganten, in Erinnerung bleibenden, langanhaltenden Abgang.

18.5/20

Dessert

• Pflaumen, Schokolade, Zimt

Dazu gereicht:

Balbas Gran Reserva 2014

Dunkles Rubinrot mit ziegelroten Nuancen. Komplexe Nase nach gekochten Waldbeeren, Steinfrüchten, Gewürzen wie schwarzer Pfeffer und Zimt, Leder, Kaffee, getoastetem Holz und Lakritze. Am eleganten Gaumen komplex und dicht, seidig und ausgewogen, aromatisch und vielfaltig, elegant und gradlinig, leicht anhaftende Tannine und ein intensiver, langer Abgang.

17.75/20

Tinto Pesquera Millenium 2009

Dunkel leuchtendes Rubinrot. Überraschenderweise keine Alterserscheinungen erkennbar. Opulente Düfte nach dunklen Waldbeeren und Steinfrüchten, Kaffee, Schokolade, Vanille, heller Tabak, Lakritze und getoastetes Holz. Am dichten Gaumen ein samtig-weicher Gaumenfluss mit runden, gut eingebundenen Tanninen und einer schönen Wärme und Fülle im Mund, alles wirkt reif und füllig, harmonisch und komplex, samtig und elegant, vielschichtig und vielfältig. Kraftvoller und langanhaltender Abgang.

19/20

Andi Spichtig