Austrian Tasting Schweiz

Im August und nach einer langen Pause kam das grosse Austrian Tasting mit über 100 Weingütern und mehr als 600 österreichischen Weinen endlich wieder in die Schweiz und diesmal sogar gleich doppelt. Als grosses, exklusives Walk-Around-Tasting am 30. und 31. August von 11:00 – 20:00 Uhr ins frisch renovierte Kongresshaus in Zürich exklusiv für Fachpublikum und als umfangreichen, virtuellen Online-Event am 12. Oktober zu Interessenten nach Hause. Man hatte die Möglichkeit, ein individuelles Verkostungspaket, bestehend aus bis zu 72 Kleinflaschen (je 0,1 Liter) zusammenzustellen. Die Weine sollten dann rechtzeitig vor dem Event zugesendet werden. Somit wurde die gesamte Veranstaltung zu einem hybriden Event, bei dem Gäste aus der Weinbranche sowohl am Tasting in Zürich als auch am Online Tasting im Oktober teilnehmen und Weingüter ihr Portfolio dem Fachpublikum aus Presse, Gastronomie und Handel präsentieren konnten.
Angesichts der pandemischen Lage wurde der Event im Jahr 2021 völlig neu als eine Veranstaltung mit Überprüfung des Covid-Zertifikats abgewickelt. Um ein entspanntes Verkosten mit ausreichend Platz zu garantieren, fand die Veranstaltung an zwei Tagen statt. So ergab sich die Gelegenheit, bei einem exklusiven Walk-Around Tasting verschiedenste Weine zu erkunden und Treffen mit Produzenten und Importeuren abzuhalten. Spannende Masterclassen rundeten das Event ab. Die Seminare wurden von den österreichischen regionalen Weinkomitees organisiert.

Da bei den angebotenen Seminaren nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung stand und die Plätze nach dem “First Come, First Serve”-Prinzip vergeben wurden habe ich mich frühzeitig zu folgenden Masterclassen angemeldet:

Am Montag:

Austria Advanced Level – Die Grossen Weine der Thermenregion

 

Das Weinland Thermenregion

2.181 Hektaren Reben lehnen sich an die Abhänge des Wienerwalds, vom Stadtrand Wiens entlang einer Hügelkette mit dem Anninger als höchster Erhebung bis südlich von Baden. Noch heute regiert im nördlichen Teil um Gumpoldskirchen der Weisswein mit Schwerpunkt auf den österreichischen Originalen, den  autochthonen Sorten Zierfandler (auch Spätrot genannt) und Rotgipfler, während im Süden der Rotwein mit den Sorten Sankt Laurent und Pinot Noir, so verschieden die beiden auch sind, dominiert. Der Name Thermenregion verweist auf die schwefelhaltigen heissen Quellen von Aquae (Baden). Im Mittelalter erlebte hier der Weinbau unter Federführung der Zisterziensermönche eine regelrechte Hochblüte. Die Anlage der Rebberge, aber auch der Charakter der Dörfer lassen deutlich den Einfluss aus dem burgundischen Mutterkloster Citeaux erkennen. Die Weinreben profitieren hier vom pannonischen Klimaeinfluss mit heissen Sommern und trockenen Herbsten sowie 1800 Sonnenstunden im Jahr. Ständige Luftbewegung lässt im Herbst die Trauben nach Tau oder Regen rasch abtrocknen. Es überwiegen lehmige Böden aus feinkörnigen Ablagerungen. Hoher Grobanteil ist häufig, er geht auf verfestigte oder lockere Kiese und Sande mit hohem Kalkgehalt und vielen Resten von Muscheln, Schnecken und anderen Meeresbewohnern zurück. Schutthaltige Hangfussablagerungen helfen bei Entwässerung und Durchwärmung. Im Steinfeld bieten karge Schotterböden auch den Rotweinsorten ausgezeichnete Bedingungen.

 

Verkostungsnotizen

 

Flight 1: Rotgipfler

 

Rotgipfler Brunn am Gebirge 2020, Sulzer

Leuchtendes Gelb. In der Nase feinwürzig, ausgesprochen frische Grapefruit und sonstige exotische Aromen. Eine dichte, ausbalancierte Struktur. Am Gaumen frisch, fruchtig, fein, mit einer gut eingebundenen Säure. Animierender Abgang.

17/20

Rotgipfler Oberwaltersdorf 2014, Hartl Heinrich lll

Funkelndes Goldgelb. Vielschichtiger Duft nach exotischen Früchten, Birnen und Melone. Druckvoller Gaumen mit einer feinnervigen Säure, einer stimmigen Balance, würzige und mineralische Noten und einem aromatischen, rassigen, spannenden Abgang.

17.25/20

Rotgipfler Ried Hofpoint 2019, Stift Klosterneuburg

Leuchtendes Strohgelb mit goldigen Reflexen. Nuancenreicher Akazienblütenduft, etwas Limette, Apfelkompott und frische Wiesenkräuter. Ein Fruchtspiel auch am Gaumen, dazu würzige und mineralische Noten, ein feines, mineralisches Korsett, ein rassiges Säurespiel und langer, spritziger Abgang.

17.25/20

 

Flight 2: Zierfandler

Zierfandler «Fellas» 2019, Husar

Leuchtend kräftiges Goldgelb. In der Nase intensive, fruchtige und blumige Noten, alles wirkt fein und elegant.  Am Gaumen eine spürbare, gut eingebundene Säure, viel konzentrierte Frucht, eine kräftige Aromatik und ein cremig, samtiger, beschwingter, langanhaltender Abgang.

17/20

Zierfandler Traiskirchen «Bio» 2020, Stadlmann

Intensives Goldgelb. In der Nase im ersten Moment noch etwas kurz. Dann zeigen sich fruchtige, feine Bonbonaromen und florale Noten. Am trockenen Gaumen füllig, kräutig und würzig, mit einem ordentlichen, animierenden Abgang.

17.25/20

Zierfandler Ried Igeln «Bio» 2017, Stadlmann

Leuchtendes Goldgelb.  Auch hier wieder zuerst eine etwas dezente Nase. Dann würzige und reife Fruchtnoten. Noch erstaunlich jugendlich wirkend für einen 2017er. Am Gaumen sehr viel Frische, nicht mastig, mit einer feinen Frucht und einem facettenreichen, eleganten, vielschichtigen Abgang.

17.25/20

 

Flight 3: Pinot Noir

 

Pinot Noir 2019, Hartl Heinrich lll

Leuchtendes Rubingranat mit breiter Randaufhellung. In der Nase eine reife Kirschfrucht, etwas Himbeeren und etwas Zedernholz. Am kräftigen Gaumen Kirschnoten, etwas Kräuterwürze, ein attraktives Bouquet und eine gut eingebundene Säurestruktur. Mittlere Länge und ordentlicher Abgang.

17/20

Pinot Noir Ried Graf Weingartl 2018, Hartl Heinrich lll

Kräftiges Rubingranat mit violetten Reflexen. In der Nase feine, fast parfümierte, reife Waldbeeren wie Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren.  Am Gaumen komplex, engmaschig, facettenreiche Struktur, mineralisch, stoffig, eine dezente Röstaromatik, mit einer gut eingebundenen Säure. Im gut ausbalancierten Abgang langanhaltend.

17.5/20

Pinot Noir Reserve 2013, Schneider

Leuchtendes Ziegelrot.  In der Nase Tertiäraromen, etwas Waldboden, dunkle Schokolade und ein tabakiger Touch. Am kräftigen Gaumen schön straff und trocken, nur am Rande noch fruchtig, dunkle Schokolade, etwas Pfeffer und Zedernholz. Der Abgang wirkt etwas eindimensional.

16.75/20

 

Flight 4, St. Laurent

 

Thermenregion Reserve St. Laurent 2018, Gisperg Johann

Leuchtendes Rubinrot. In der Nase sensationelle Fruchtnoten nach Schwarzen Kirschen, Brombeeren und Röstaromen. Animierendes Bouquet. Am zartwürzigen Gaumen dunkelbeerig, Schwarze Schokolade, genial eingebundene Röstnoten und ausgewogene

Tannine. Trockener, langanhaltender Abgang.

17.5/20

Thermenregion Reserve St. Laurent 2016, Stift Klosterneuburg

Dunkel leuchtendes Rubingranat. In der Nase einladende dunkle Waldbeerenfrucht, Nuancen von dunklen Herzkirschen, feine Edelholzanklänge, am vollmundigen Gaumen eine stützende Säure, feines Tanningerüst und verführerische Fruchtnoten, alles wirkt extrem trinkig. Würziger, eleganter und langer Abgang.

17.25/20

Thermenregion Reserve St. Laurent 2007, Schneider

Kräftige Rubingranat. Erste Tertiärtöne in der Nase. Trotzdem ein beeindruckender Duft nach Weichseln und Beeren. Dicht, intensiv mit guter Struktur. Fest am Gaumen, feine Balance von Säure und Tannin, ein Hauch von Marzipan und eleganten Röstaromen.  Weich, harmonisch und feinwürzig unterlegter Abgang.

17.5/20

 Steirische Weinvielfalt.

«Vom Berg, mit Hand und Herz» ist der Slogan des Weinlandes Steiermark. Es gehört zu den bedeutendsten Weinbauregionen in Österreich. Die gesamte bewirtschaftete Fläche umfasst 4633 Hektaren im südlichen, südwestlichen, sudöstlichen und nordöstlichen Teil der Steiermark. Sie besteht aus den 3 eigenständigen DAC Regionen Südsteiermark DAC, Vulkanland Steiermark DAC und Weststeiermark DAC mit ihren jeweiligen Ortsweinen. Diese wurden mit dem Jahrgang 2018 ins Leben gerufen und als steirische DAC Weine abgefüllt. 78% der Reben aller drei Weinbaugebiete sind Weissweintrauben. In 22 % der verbleibenden Rebfläche werden vorwiegend roséfarbene Schilcher sowie einige andere interessante Rotweine gekeltert. Kultiviert werden über 40 Rebsorten, wovon Welschriesling mit 753 Hektaren an der Spitze liegt, gefolgt von Sauvignon Blanc mit 683 Hektaren und Weissburgunder mit 576 Hektaren.  Über die Hälfte der Weingartenfläche ist Bergweinbau. Über ein Viertel der Hanglagen weisen zwischen 40 bis 70 % Neigung auf und weitere 62% der Lagen haben über 26% Neigung. Das heisst auch, Weinbau ist hier kaum mechanisierbar, Vorarbeiten und Lese müssen oft per Hand erledigt werden und sind deshalb Schwerstarbeit für die Winzer. Im Wesentlichen gibt es sechs Böden in diversen Mischformen. Schiefer und Gneis, Vulkangestein mit Tuff und Basalt, Kalkstein, Opok (Steirischer Schlier), Schotter und Sand/Sandstein. Das Terroir der Steiermark ist singulär. Das einmalige Zusammenspiel von Klima, Böden, Lagen und Beschaffenheit der Gegend ermöglicht es den Winzern, unverwechselbare Weine mit ganz eigenem Charakter zu keltern.

Schaumwein

 

Schilcher Rosé Sekt, Weingut Christian Reiterer

Leuchtendes lachsrot. Frische Beerenfruchtnoten und etwas Orangenschale in der Nase. Am kräftigen Gaumen eine frische Mousse, dann korrespondieren wieder die Frucht, die elegante Reife und die belebende Frische. Langer, unverwechselbarer Schilcher charakteristischer Abgang.

16.75/20

Brut Reserve Sekt, Weingut H&P Harkamp

Leuchtendes Gelb. In der Nase zarte Hefenoten, viel gelbe Frucht, etwas Zitrus, würzige und kräutrige Nuancen. Am vornehmen Gaumen schön gereift, mit einer kräftigen Mousse, einer zarte Röstaromatik, einer herrlichen Säure und einem frischen fruchtigen, langen Abgang.

17.25/20

Weissburgunder

 

Weissburgunder 2019, Weingut Gross

Helles Gelb mit grünlichen Reflexen. Am Anfang minim reduktiv oder mindestens sehr dezent. In der Nase frische gelbe Früchte und zarte weisse Blumennoten. Am zupackenden Gaumen zartherb, lebendig, komplex, nussig, mandelig. Aromareicher, eleganter, langer Abgang. Idealer Speisebegleiter.

17/20

Weissburgunder 2019, Weingut Hannes Sabathi

Helles Gelb. Zeigt in der Nase feine Noten nach exotischen- und gelben Früchten, Hefe und Blumen. Am kräftigen Gaumen körperreich, feinwürzig, mit einer spürbaren Säure, einer leichten BSA Note, etwas Biskuit, Mandeln und Kräutern. Komplexer, saftiger, minim bitterer und langer Abgang.

17.25/20

Chardonnay

 

Chardonnay Ried Theresienhöhe 2018, Weingut Polz

Leuchtendes Hellgelb. In der Nase Früchte wie Pfirsich, reifer Apfel und eine zarte Würze. Zeigt ein wunderschönes Bouquet. Am komplexen Gaumen butterig, engmaschig, vielschichtig, frisch, elegant, abgerundet und weich. Langer, finessenreicher und straffer Abgang.

17.5/20

Chardonnay Ried Grubthal 2018, Weingut Muster.gamlitz

Leuchtendes Goldgelb. In der Nase zarte Holznoten, Pfirsich, Apfel und Limette. Wunderbar strukturiert.  Am spritzigen Gaumen rund, fettig, buttrig, gute eingebundene Säure, frisch, fruchtig und lebendig. Man hat den Eindruck, reife Trauben zu essen. Mineralisch-salziger, langer Abgang.

17/20

Sauvignon Blanc

 

Sauvignon Blanc Korallenkalk 2019, Weingut Tement

Leuchtendes Strohgelb. Frische exotische Früchte, ein Mix aus gelben Früchten, mineralische und florale Anklänge. Finessenreiche Struktur. Am komplexen Gaumen straff, herb, sortentypisch, aromatisch und klar. Druckvoller, ausgewogener, gehaltvoller und langanhaftender Abgang.

17.25/20

Sauvignon Blanc 2019, Weingut Wohlmuth

Leuchtendes Gelbgrün. Exotische Früchte wie Mango, Ananas, Orangenzeste, Pfirsich, etwas Blütenhonig, Kräuter und Kalk in der Nase.  Am frischen Gaumen eine spürbare Fruchtsüsse, ein herrliches Säurespiel, eine elegante Würze und eine zarte salzige Mineralität. Alles wirkt elegant und kraftvoll. Langer, leicht vibrierender Abgang.

17.25/20

 

Gereifte Weine

 

Sauvignon Blanc Ried Sernau 2019, Goedwinemakers

Hell leuchtendes Grüngelb. In der Nase frische Fruchtnoten wie Stachelbeeren, Cassis, Pfirsich, Holunder, Litschi und Zitronengras. Am gradlinigen Gaumen straff, mit einer frischen Säure, rund, engmaschig, finessenreich und saftig elegant. Langanhaltender, lebendiger Abgang.

17.5/20

Sauvignon Blanc Ried Hochsulz 2018, Weingut Skoff

Leuchtendes Grüngelb mit silbrigen Reflexen. Herrliche Früchte wie Maracuja, Sternfrucht, Stachelbeeren, Cassis und Zitrus in der Nase. Vielschichtiger, komplexer Gaumen mit einer überzeugenden Struktur und gut eingebundener Säure. Sehr konzentriert, frisch, fruchtig, lebendig und mit einem filigranen, saftigen, langanhaltenden Abgang.

18/20

Shiraz Barrique 2015, Weingut Koarl Thaller

Leuchtend dunkles Rubinrot mit violetten Reflexen. Intensive schwarze Beerenfrucht wie Cassis, Brombeeren und schwarzen Kirschen. Am kräftigen Gaumen würzige Barriquenoten, gut integrierte Tannine, Schokolade, Mokka und Nuancen von frisch gemähter Wiese. Alles wirkt fein, frisch, elegant, vielschichtig und mit einem langen Abgang.

17.75/20

Am Dienstag:

 

Das Burgenland und seine Vielfalt.

Das Burgenland weist eine Fläche von 3.965,20 km² auf und teilt eine 397 km lange Staatsgrenze zum Großteil mit Ungarn, zu kleinen Teilen auch mit Slowenien und der Slowakei. Die Weinbaufläche beträgt 11.904 ha. Das Burgenland wird landschaftlich in drei Regionen eingeteilt, ins Nordburgenland, Mittelburgenland und Südburgenland. Es hat Anteil am illyrischen Klima im Südburgenland und am pannonischen Klima in den restlichen Landesteilen. Das Mittel- und Nordburgenland ist stärker kontinental geprägt als der Landessüden. Die durchschnittlichen Temperaturen betragen hier zwischen −2 °C und −4 °C im Januar und etwa 21 °C im Juli. Das jahrhundertealte Grenzland zwischen Ungarn und Österreich ist das jüngste Bundesland Österreichs und steckt voller Gegensätze, die am Ende eine Gemeinsamkeit haben, nämlich die Vielfalt.

Vergangenheit und Gegenwart des Landes verbindet eine einzigartige Vielschichtigkeit, die, und das ist das Spannende, beides gekonnt verknüpft. Diese Vielfalt steht für den, der das von aussen betrachtet, am Ende des turbulenten Geschichtsverlaufs, ist aber gleichzeitig der logische Anfang einer Landesgeschichte, die geprägt ist von Toleranz und einem harmonischen Miteinander, von so manchen ethnischen Einflüssen und von einem reichen Erbe, das sich von der Landschaft über die Kultur bis zur Küche hinzieht.

Zwischen Jois und Winden liegen zwei Erhebungen namens Jungerberg und Hackelsberg, die nicht sehr hoch, aber natürlich in der flachen Landschaft weithin sichtbar sind. Sie sind sogenannte Inselberge, so der geografische Fachausdruck. Und eigentlich sind sie ja Hügel und wirklich keine echten Berge, wie der Alpenländer sie kennt. Diese Urberge sind älter als die gesamten Alpen, so die Forschung, und zwei davon stehen ausgerechnet im flachsten Bundesland Österreichs.

Das Jahr 2021 ist ein grosses Feierjahr für das Burgenland. Man begeht das 100-jährige Bestehen als grosses Miteinander.

Apero

 

Österreich Sekt Cuvée «1217 Extra Brut» 2018, A-Nobis Sektkellerei N. Szigeti

Leuchtendes Hellgelb. In der Nase zartes Brioche, Mandeln, reife gelbe Früchte und pflanzliche Nuancen. Am kräftigen Gaumen eine wunderschöne Perlage, eine dezente Hefenote, rund, saftig und ein langer Abgang.

17.5/20

Weisse Vielfalt

 

Pinot Blanc Ried Bergweingarten 2020, Liegenfeld

Leuchtend helles Gelbgrün.  Blumig (Rosenduft), gelbes Kernobst, frische Mandeln, frische Birnen, Melone und Zitruszesten zeigen sich in der Nase. Im Mund mit einer belebenden Säure, Hefewürze, viel Eleganz, alles ist fruchtig, frisch, saftig und kräftig im ordentlichen Abgang.

17/20

Chardonnay Leithaberg DAC 2018, Esterhazy

Leuchtendes Strohgelb mit goldigen Reflexen. Ausgesprochen lebendiger Auftakt und fein strukturiert. In der subtilen Nase ein Hauch von exotischen Früchten wie Ananas, etwas Steinobst, etwas Holzwürze und ein hefiger Ton. Am frischen und fülligen Gaumen burgundische Noten, gut ausbalanciert, viel Schmelz, gut eingebundenes Holz, eine schöne Würzigkeit, eine zarte Cremigkeit und nussige Anflüge. Langanhaltender, vielschichtiger Abgang.

17.25/20

Chardonnay Ried Edelgrund 2020, Wendelin-Elisabeth Gangl

Leuchtend helles Gold. Zuerst steigen mir fruchtige Noten wie reifes gelbes Steinobst (Pfirsich, Nektarinen), Birnen und dezente Parfümdüfte in die Nase. Am vielschichtigen Gaumen folgen Noten von Eisbonbons, eine anregende Aromenvielfalt, eine schöne Mineralik, eine zarte Salzigkeit und eine fein strukturierte, angenehme Säure mit kalkigem Touch. Gehaltvoller, eleganter, stoffig-cremiger Trinkgenuss breitet sich im langen Abgang aus.

17.5/20

Roter Traminer «Freyheit» 2019, Heike und Gernot Heinrich

Lachsorange, leicht trüb. Ich verwende das Wort «geil» nicht gerne, aber hier trifft es den Nagel auf den Kopf. Dieser Orange-Wein war 2 Wochen auf der Maische und dann 17 Monate in einer Amphore. Opulente Düfte nach Orangenschale, Litschis, Quitte, Hopfen und zarte Kräuternoten. Am kräftigen Gaumen klar erkennbar sortentypisch, fruchtig, fein, elegant und frisch. Präziser, unendlich langer Abgang.

Achtung: vor dem Öffnen die Flasche schütteln, damit die Feststoffe sich verteilen.

18.25/20

 

Zweigelt trifft Blaufränkisch

 

Blaufränkisch Ried Poschen 2018, Nehrer

Rubinrot mit Purpurreflexen. In der Nase Zwetschgen, Brombeeren, schwarze Kirschen, eine zarte Würzigkeit und eine dezente Holznote. Am trockenen und eleganten Gaumen, etwas Zimt, viel Frucht und eine feine Tanninstruktur. Angenehm schlanker, aber nicht leichter Abgang.

17.5/20

Blaufränkisch «hochberc» 2017, Gsellmann

Dunkles Purpurrot mit violetten Reflexen. Opulentes Fruchtbouquet von dunklen Früchten, ein Hauch von Rauch und eine zarte Würzigkeit in der Nase. Am fruchtigen Gaumen eine gut eingebunden Säure, griffige, kernige Tannine, etwas Gewürznelken und eine dezente Holzwürze. Langer, kräftiger Abgang.

17.75/20

Zweigelt Ried Hallebühl 2016, Umathum

Dunkles Rubinrot. Fruchtige Noten nach Brombeeren und rote Kirschen. Eine klare Struktur. Am fleischigen Gaumen zupackende Tannine, eine schöne Stilistik, gut eingebundene Holznoten, etwas nasser Stein, ledrig, herb und mit einem leicht pfeffrigen, würzigen Abgang.

17.5/20

Zweigelt Ried Neubruch 2018, PMC Münzenrieder

Leuchtendes Purpur mit violetten Reflexen. Vielschichtige Aromen nach schwarzen Kirschen, Brombeeren, Zwetschgen, etwas Würze und pflanzlichen Noten. Eine gut ausbalancierte, weiche Struktur. Am Gaumen leicht animalisch, rauchig, gut eingebundene, gehaltvolle Tannine, spürbare Röstnoten, Lorbeer und ein fleischiger, konzentrierte, minim bitterer Abgang.

17/20

 

Rote Vielfalt

 

Pinot Noir 2017, Schiefer & Domaines Kilger

Leuchtend helles Rubinrot. Üppige Beerendüfte von Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen und auch blumige Veilchennoten. Am Gaumen zeigen sich herbe, extraktsüsse, ledrige und erdige Nuancen, dazu ganz charmant weiche, gut integrierte Tannine und dies alles mit einem fruchtigen, weichen und eleganten Abgang.

17/20

Cuvée «Pannoterra» 2018, Salzl Seewinkelhof

Intensives Rubinrot mit Granatreflexen. Einladendes Bouquet von reifen Waldbeeren, etwas Schokolade, Pflanzen- und Kräuternoten. Am herben Gaumen minim grün (Paprika), eine ausgeprägte Note von neuem Holz, eine zarte Süsse, gut eingebundenen Tanninen, Eukalyptus, Lakritze und einem langanhaltenden Abgang.

17.25/20

Pinot Noir 2017, Juris

Dunkles Rubinrot. In der Nase erste, allerdings angenehme Alterungsnoten. Reife Waldbeeren, Kräuter und Würze und fordern die Nase. Attraktives Bouquet und eine gute Struktur. Am eleganten Gaumen komplex, kräftig, vielschichtig, fein und fruchtig. Schöner, langer Abgang.

17.5/20

Cuvée «Solitaire» 2018, Feiler-Artinger

Leuchtende Rubingranat. Opulente Düfte nach reifen Waldbeeren, Kirschen und Edelholzwürze. Eine klare Struktur und ein facettenreiches Bouquet. Im eleganten Gaumen eine frische Säure, griffige Tannine, dunkle Schokolade, heller Tabak und gut eingebaute Barriquenoten. Der Abgang ist fruchtig, saftig, würzig, vielschichtig und lang.

17.5/20

Wachau DAC oder Steinfeder-Federspiel-Smaragd.

Die Wachau ist Österreichs bekanntestes Weinanbaugebiet. Erstmals erwähnt 830 in einer Karolinger Urkunde. Die Tradition des Weinanbaus findet ihren Ursprung bereits zur Zeit der römischen Besiedelung der Wachau und erfährt unter der Herrschaft der Karolinger eine erste Blütezeit. Im Mittelalter sind die Wachauer Weine schon weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.

Es gibt nicht viele Landschaften in Europa, deren Grenzen so genau definiert sind, wie die der Wachau: Das Donautal zwischen Melk und Krems. Die Wachau ist Gestalt gewordene Geschichte auf 33 Kilometern Stromstrecke, Wein- und Kulturlandschaft inmitten der majestätischen Benediktinerstifte Melk und Göttweig. Vielgestaltige Gegensätze auf engstem Raum liessen ein einzigartiges Weinbaugebiet von seltener Schönheit entstehen, welches sich durch seine Bodenformationen und durch sein subtiles Mikroklima von allen anderen Rebkulturflächen Europas unterscheidet. Die pannonische Klimazone reicht von Osten her zungenförmig in die Wachau hinein. Von den Höhen des Dunkelsteiner Waldes südlich des Donaustroms und des Waldviertels im Norden, strömen kühlere, feuchtere und sauerstoffreichere Luftmassen durch kleine, bewaldete Steintäler – die Wachauer Gräben – abwärts. Es entsteht eine nahezu permanente Luftzirkulation, die die Bukettausbildung in den Trauben wesentlich beeinflusst und den daraus gekelterten Wein zusammen mit den kargen Urgesteinsböden prägt. Verwitterte Urgesteinsböden auf den Bergterrassen, die sich talabwärts stellenweise mit kleinen Lössinseln überdecken und in leichte, sandige Böden übergehen. Die Rebkulturen ziehen sich auf den Terrassen bis in ca. 450 m Seehöhe hinauf, also 250 m über dem Donaustrom. Das Weinbaugebiet Wachau besteht aus 155 Haupt- und Subrieden.

Verkostungsnotizen

 

Flight 1

 

Grüner Veltliner Federspiel DAC 2020, Eder

Brillantes Gelbgrün. In der Nase eine grosse Aromenvielfalt von Weinbergpfirsich, Zitrus, Blütenhonig und sogar etwas getrocknete Kräuter. Am eleganten Gaumen frisch, fruchtig, saftig, elegant, mit einer finessenreichen Struktur und einem ordentlichen Abgang.

16.75/20

Grüner Veltliner Federspiel, Ried Trum DAC 2020, Knoll

Helles Grüngelb, in der Nase zarte gelbe Fruchtnoten und etwas Schiefer. Am Gaumen eine finessenreiche, spürbare Säurestruktur, zitronige Nuancen, frisch und komplex. Mineralische Noten, wohl vom klassischen Terroir herrührend und ein schöner Abgang.

17.25/20

Flight 2

Riesling Federspiel DAC, «Terrassen» 2020, Domäne Wachau

Helles Strohgelb. In der fruchtigen Nase gelbe und weisse Tropenfrüchte, dezente Blütenaromen, zarte Feuersteinnoten. Am Gaumen eine knackige Säure, fein und elegant mineralisch, frisch und herb. Langer Abgang.

17.25/20

Riesling Federspiel Ried Klaus 2019, Jamek

Helles Grüngelb mit goldenen Reflexen. In der Nase Tropen- und gelbe Steinfrüchte, floral unterlegt und auch etwas Hefe. Am stoffigen Gaumen sehr schmackhaft, gute Rasse, Löss- und Gneisnuancen, komplex, frisch, anhaltend und bekömmlich.

17.5/20

Flight 3

Riesling DAC Ried Kellerberg 2020, Pichler-Krutzler

Zartes Grüngelb. In der Nase Tropenfrüchte und grüne Äpfel. Am Gaumen eine lebendige Säurestruktur, konzentriert, mineralisch und anhaftend. Sehr frisch, langanhaltend und mit einem überraschend dichter Abgang.

18/20

Riesling Smaragd DAC Ried Offenberg 2019, Johann Donabaum

Leuchtendes Grüngelb. Düfte von gelben und weissen Früchten und rote Beeren und etwas rauchig dunkle Würze in der Nase. Am komplexen Gaumen harmonisch, fein, komplex, mineralische Nuancen, lebendige Säure und ein langer Abgang.

18/20

 

Flight 4

Grüner Veltliner Smaragd DAC Ried Achleiten 2020, Domäne Wachau

Helles Gelbgrün. Einladende Aromen nach weissem Apfel, ein Hauch von frischer Birne, exotische Momente, unterlegt mit einem Anklang von Wiesenkräutern. Herrliches Duftspiel etwas rauchig, ein elegantes Säurespiel und ein komplexer, langer Abgang.

17.75/20

Grüner Veltliner Smaragd DAC Ried Dürnsteiner Liebenberg, Jamek

Helles Gelbgrün. In der facettenreichen Nase Nuancen von gelben Früchten und etwas Mineralität. Am kräftigen Gaumen extraktsüss, üppige und vielschichtige Würze, etwas Kalk, facettenreich, fruchtig und mit einem langen Abgang.

18.25/20

Flight 5

Muskateller Beerenauslese 2017, Knoll

Helles, leuchtendes Gold. Düfte von exotischen Früchten, Holunderblüten, Blütenhonig und rosa Grapefruit. Am kräftigen Gaumen ein herrliches Süsse-Säurespiel, im Bukett tritt die Frucht gross auf, etwas Nougat und mit einem saftigen, anregenden, langen Abgang.

17.5/20

Andi Spichtig

Nachweis Einführungstexte Weingebiete:

  • Österreich Wein Marketing GmbH
  • Weinland Thermenregion
  • Wein Steiermark

Fotos: AUSTRIAN WINE MARKETING © ÖWM / Chris Krebs