Rebsorte Durize, eine echt helvetische Ethno Sorte

Weingut Escalier de la Dame

Das leidenschaftliche Winzerehepaar Yves, zuständig für die Weinberge und den Weinkeller und Elisabeth Granges, zuständig für den Verkauf und die Administration, besitzt dieses Familienunternehmen seit 1984. Der Name Escalier de la Dame stammt vom Felsen und den Weinbergen, wo sich die beiden Dörfer hoch über den Hängen ein Stelldichein geben. Ziel ist es, echte Terroirweine auszubauen und diese auch bekannt zu machen. Yves legt auch sehr viel Wert darauf, dass die besonderen Geschmacksnoten seiner gesuchten Weine bekannt werden, welche für Kenner stets eine Überraschung bieten. Ihre Rebberge liegen hauptsächlich am rechten Ufer der Rhone, an den sonnigen Hängen zwischen Fully und Saillon, am Fuss von majestätischen Gebirgszügen. Das Paar setzt auf Umweltschutz, leitet den Betrieb nach ökologischen Grundsätzen und beobachtet die Natur. Seit über 30 Jahren werden in den Reben keine Insektizide mehr gespritzt und seit 2017 wird auf Herbizide verzichtet. So sorgen sie für ein ausgewogenes Biotop mit unzähligen Gräserarten und einer Vielzahl von Insekten. Das ergibt gesunde, robuste Reben und somit ein Gleichgewicht, das den Weinen intensivere Aromen und mehr Struktur verleiht. Im Rebberg wird manuell gearbeitet und die Weinlese erfolgt von Hand. Ihre aussergewöhnliche Bandbreite der Weine besteht aus 18 verschiedenen, wurzelechten Rebsorten.

Ich beschäftige mich heute ausschliesslich mit der mir vorher unbekannten, raren Traubensorte Durize.

Durize, auch bekannt als «le Vieux Rouge de Fully» ist eine alte, autochthone Walliser Rotweinrebsorte, die um Fully herum wächst. Diese eher komplizierte Traubensorte wird noch heute auf weniger als einer Hektare angebaut. Sie verrieselt gerne, reift sehr spät und hat ein enormes Lagerpotential von etwa 10 Jahren. Die Vorteile sind, die Trauben faulen nicht und je älter die Rebstöcke, umso besser die Qualität der Trauben. Deshalb ist diese Spezialität ein echtes Nischenprodukt! Wie viele andere Reben des Wallis stammt auch der Durize aus dem Aostatal.

Verkostungsnotizen

Durize lässt sich von der Art her in etwa zwischen Humagne Rouge und Cornalin einordnen.

Dunkles Rubinrot mit violetten Reflexen. Subtile Aromen nach Waldbeeren, Johannisbeeren, Cassis, Pflaumen, etwas Pfeffer, Leder -und Tabakaromen. Ein überaus duftiges, präsentes, exotisches und komplexes Bouquet.  Am rustikalen, gut strukturierten Gaumen ein kräftiger Auftakt, reife Tannine, eine anregende Säure und viel Frucht, Saft, Finesse im einzigartigen, langen Abgang. Ein richtiger Walliser halt!

17/20

Bezugsquelle: CHF 20.70 direkt auf dem Weingut Escalier de la Dame

Andi Spichtig