USA 1997 at its Best mit The Beat Spichtig Collection

Weltweit einmalige Degustation

20 Amerika-Weinfans aus Deutschland und der Schweiz trafen sich am Wochenende vom 27. bis 29. Mai 2022 teilweise bereits zum zweiten Mal nach 2017 zu einem Zweitages-Event mit 102 Amerikanischen Spitzenweinen von der Westküste der USA, begleitet von 4 speziellen Themen-Menüs. Alle Weine stammten aus der „The Beat Spichtig Collection“ und waren wiederum ausschliesslich dem Top- Jahrgang 1997 gewidmet. Diesmal einfach 5 Jahre älter. Beat Spichtig, der glückliche Sammler aller 100 Erzeugnisse stellte nach 2017 auch 2022 diese Weine zur Verfügung. Austragungsort für diesen einzigartigen Event war wiederum das Seerose Resort & Spa in Meisterschwanden.

Weinbau in den Vereinigten Staaten

Die Anfänge des Weinbaus in Amerika gehen bis ins 16-te Jahrhundert zurück. Vermutlich in Florida legten die Hugenotten zu dieser Zeit ihre ersten Weingärten an. Zweihundert Jahre danach kamen während dem Goldrausch im nördlichen Teil Kaliforniens auch Immigranten aus Frankreich, Italien, Deutschland, England und anderen Ländern ins Land und brachten unter anderem auch weinbauliches Fachwissen und sogar Rebstöcke nach Kalifornien. Ein erster Rückschlag war dann aber 1919 das Ausrufen der Prohibition. In der Zeit bis 1933 wurden die meisten Rebberge gerodet und mit Tafeltrauben bepflanzt. Überlebt haben nur wenige Betriebe, und zwar aus dem Grund, weil sie Wein für medizinische- und religiöse Zwecke herstellten. Ende der 40er Jahre begann der erneute Aufbau der Weinwirtschaft. So gehört die USA nun seit einigen Jahrzehnten zu den bedeutendsten, erfolgreichsten und etabliertesten Weinanbauländern und sie haben sich in dieser Zeit eine Spitzenposition auf dem internationalen Weinmarkt erarbeitet. Mittlerweilen wird in praktisch allen Bundesstaaten Wein produziert. Die grössten sind Kalifornien, Washington, New York, Pennsylvania und Oregon.

In den letzten Jahren kauften sich private Geschäftsleute, Winzer, europäische Weingüter und Weinproduzenten verstärkt in den amerikanischen Weinmarkt ein. Beteiligt sind Investoren aus der Schweiz, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und vielen anderen Ländern. 420’000 Hektaren Weinberg werden in verschiedenen Weinregionen und AVAs (American Viticultural Areas) bebaut.

Weinbau in Kalifornien

Als eines der weltweit führenden Weingebiete hat sich Kalifornien etabliert und erlebt nun einen ungeahnten Boom. Man sagt auch, es sind Weine aus dem «Golden State». Der grösste Teil der amerikanischen Weinbauproduktion konzentriert sich auf diesen Bundesstaat. Schätzungen gehen von einem Anteil von über 90% aus. Der Weinbau erstreckt sich fast über die ganze Staatsfläche. Das sind auf etwa 200’000 Hektaren 45 von 58 Counties oder eben Gemeinden. Sie reichen von San Diego bis Mendocino und vom Pazifik bis hin zur Sierra Nevada. 1983 wurde das Appellations-System AVA (American Viticultural Aerias) durch die Staatliche Behörde BATF (Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms) in ganz Amerika bindend eingeführt. Kalifornien ist somit eine AVA mit fünf Multi-County-Districts. Central Coast, Central Valley, Sierra Foothills, Southern Coast und North Coast.

Unter dem Begriff «Cool climate viticulture» ist bei den absoluten Spitzenweinen ein klarer Trend auszumachen. Diese Weine gedeihen nicht in der Ebene, sondern in Höhen von bis zu 700 Metern über Meer. Sie profitieren so klar von kühleren Bedingungen, was sie durch mehr Finesse und Klasse auszeichnet. Das Klima sonst in diesen Gebieten ist geprägt von der Nähe des kühlen Pazifik und der Coastal Range, dem Küstengebirgszug und dem heissen Central Valley. Speziell die beiden Hauptregionen Napa Valley und Sonoma profitieren von diesen spezifischen klimatischen Bedingungen. Relativ kühle, feuchte Nächte und heisse, trockene Tage. Einen weiteren Einfluss auf die Qualität der Weine haben die unterschiedlichen Terroirs. Entlang des gesamten Küstenstreifens findet man Kreide, Kalkstein, Löss, Vulkangestein und Lehm. Vor allem auch kleineren Weingütern bot sich hier eine vielversprechende Marknische mit den zuvor stiefmütterlich behandelten Sorten des europäischen Südens an. Diese Kleinstgüter schossen wie Pilze aus dem Boden und hatten oft erstaunliche Erfolge zu verzeichnen.

Central Coast

Der Geburtsort des kalifornischen Weinbaus erstreckt sich von Santa Barbara im Süden bis zur San Francisco Bay Area im Norden. Der Küstenabschnitt erlebte einen gewaltigen Auf-schwung und der Weinanbau explodierte förmlich. Die Winzer hier gelten als besonders

innovativ, experimentierfreudig und als Vorreiter der «Terroirbewegung». So sind unter anderem das Santa Barbara County mit den AVA Regionen Santa Maria Valley und Santa Ynez Valley mit derzeit etwa 44 aufstrebenden Betrieben vertreten.

Relativ jung als Weingebiet ist die Region um San Luis Obispo County mit ihren ostwestlich ausgerichteten Tälern. Diese sind direkt dem Pazifikeinfluss ausgesetzt, was eine kühle und damit langsame Wachstumssaison zur Folge hat. Weiter das Monterey County. Die erst 1960 allmählich in den Blickpunkt gerückte Weinregion umfasst 40 Weingüter. Die wichtigste Weingegend ist das Salinas Valley. Hier befindet sich der grösste Weingarten der Welt, der San Bernabe Vineyard mit über 3400 Hektaren. Zu guter Letzt noch die San Francisco Bay Area. Der Weinanbau konzentriert sich in den Santa Clara und Alameda Counties mit etwa 10 Weingütern. Ein bekanntes AVA in dieser Gegend sind die Santa Cruz Mountains.

Central Valley

Auf Deutsch bekannt unter dem Namen «Das grosse Längstal». Ein über 600 Kilometer langes und 80 Kilometer breites Tal im Zentrum von Kalifornien. Begrenzt auf allen Seiten von Gebirgsketten. Im Norden von den Klamath Mountains, im Süden von den Tehachapi Mountains, im Osten von der Sierra Nevada und im Westen vom Kalifornischen Küstengebirge. Durchzogen wird das Tal durch die Flüsse Sacramento River im Norden und San Joaquin River im Süden. Es wird auch als Fruchtgarten Amerikas bezeichnet. Hier werden etwa 60% aller Trauben, welche in den USA geerntet werden, angebaut. Der Grossteil davon wandert aber wegen des hohen Zuckergehaltes in die Rosinenproduktion oder wird zu Billigwein (Gallo Modesto mit mehreren hundert Millionen Flaschen!) verarbeitet. Auch eine Widergeburt erlebte die Sierra Nevada Region und deren Weingebiete in den 60er Jahren, als der Zinfandel «wiederentdeckt» wurde. In El Dorado findet man sogar Rebstöcke auf Terrassen auf über 1000 Meter über Meer.

Sierra Foothills

Dieses Weingebiet liegt am Fusse der Sierra Nevada Mountains. Mehr als 100, meist familiengeführte Weinbaubetriebe haben sich dort angesiedelt. Es herrscht hier ein mediterranes Klima vor mit einem milden, feuchten Winter und einem warmen, trockenen Sommer. Die Sierra Foothills AVA erstrecken sich über 6 Verwaltungsgebiete. Amador County, Calaveras County, El Dorado County, Mariposa County, Nevada County und Yuba County und ist eines der AVA Kaliforniens.

Southern California

Dieses Weingebiet liegt im westlichen, küstennahen Teil der drei Verwaltungsgebiete Los Angeles County, Orange County und San Diego County. Im Norden mit der Stadt Los Angeles und im Süden mit San Diego, an der mexikanischen Grenze. Das grosse Gebiet wurde in eine Vielzahl kleinerer Subregionen aufgeteilt, um dem Terroir-Gedanken Rechnung zu tragen. Hier wurde der erste kalifornische Wein gekeltert und die Weinregion war damals das erste Weinbauzentrum der Neuen Welt. Etwa 50 Weingüter produzieren in dieser Gegend Weine, die als kalifornische «High-Altitude-Weine» angesehen werden.

North Coast

Dieses überregionale Weinbaugebiet erstreckt sich nördlich von San Francisco über die sechs Verwaltungseinheiten Lake County, Marin County, Mendocino County, Napa County, Sonoma County und Solano County. Die riesige Region deckt eine Fläche von mehr als 12’000 km2 ab und ist in eine Fülle kleinerer Subregionen aufgeteilt. Sie ist etwa 100 Meilen lang und 50 Meilen breit. Es herrschen hier die kühlsten Temperaturen in Kalifornien und hier sind auch Weinkellereien, ungefähr 800, vertreten. Die Region ist ebenfalls für ihr hervorragendes Olivenöl bekannt. Die bekanntesten AVA’s heissen Napa Valley, Sonoma County, Mendocino County und Lake County.

Oregon

Dieser Bundesstaat liegt an der Pazifischen Küste zwischen Kalifornien und Washington. Erst ab den 1960er Jahren wurde der Weinbau aber professionell aufgebaut. Heute zählt Oregon, auch Wiege des Westens genannt, zu den qualitativ wichtigsten Weinbaustaaten der USA. Ein Grossteil der Reben liegt zwischen dem 500 Kilometer langen Küstengebirge im Westen und der bis 3500 Meter hohen Cascade Range im Osten. Berühmt ist auch der Eisen- und tonhaltige, rotgefärbte Boden der «Red Hills of Dundee». Oregon hat eines der strengsten Weingesetze der USA und 16 Weingebiete sind AVA klassifiziert, welche wieder in Unterregionen unterteilt sind. Mittlerweile sind es über 300 Weingüter, die eine bedeutende Einnahmequelle darstellen. Pinot Noir ist bis heute die dominierende Traubensorte und Oregon ist einer der wichtigsten Lieferanten von Eichenholz für amerikanische Barriques. Das Weinbaugebiet konzentriert sich fast gänzlich auf die Perfektion des Cool-Climate-Weinbaus. Unabhängig davon hat man im grossen Umfang in einen nachhaltigen und biologischen Weinbau investiert. Berühmt auch für eine grosse Diversität und stilistische Vielfalt.

Washington

Der Bundesstaat im äussersten Nordwesten der USA an der pazifischen Küste grenzt direkt an Kanada und ist der zweitwichtigste Weinbaustaat hinsichtlich Qualitätsweinen aus europäischen Sorten von ganz Amerika. Weinbau wird in Washington State seit den 1930er Jahren und zum allergrössten Teil im Osten des Bundesstaates betrieben, der durch das Kaskadengebirge klimatisch vom Pazifik abgekoppelt ist. Die Berge verhindern das Einfluten kühler und feuchter Meeresluft und gestalten das Klima im Jahresverlauf daher dynamischer. Dank der Verschonung durch die Reblaus, der nährstoffarme, sandige Alluvialboden ist ungeeignet für die Reblaus, finden sich in Washington State viele wurzelechte Reben, die Weine mit der opulenten Frucht der Neuen Welt in Kombination mit europäischer Finesse und Eleganz hervorbringen. Das Klima gleicht einer Halbwüste und macht eine künstliche Bewässerung unumgänglich. Neun verschiedene AVA Bereiche sind hier klassifiziert und mittlerweile sind es über 700 Weingüter, welche hier ihre Weine erzeugen. Beliebt sind vor allem die sortenreinen Weine, wie auch die Cuvées aus den klassischen Bordeaux-Sorten. Erwähnenswert ist auch, dass die eigentlichen Haupt-Traubensorten die rote Concorde und die weisse Niagara sind. Eingesetzt werden sie aber nur für Tafeltrauben oder Traubensaft. Es handelt sich hier um eine Interspezifische Kreuzung respektive um Hybridreben.

Programm und Verkostung

Da die Seerose Resort & Spa über hervorragende Restaurants verfügt, wurden die Events auch auf diese aufgeteilt. 2 x Mittagessen, 2 x Dinner.

Getroffen haben sich die 20 Teilnehmer am Freitag um 11:30 Uhr zu einem ersten Apero auf der Terrasse des Restaurants Cocon. Nach dem grossen Get together begann um 12 Uhr die eigentliche Arbeit mit der ersten Staffel mit 4 Serien zu 6 Weinen. Dazu passend das leichte Menü mit einem Tatar von der Aubergine mit Rande und Kreuzkümmel, einem Cappuccino von Zuckerschoten und Bündnerfleisch- Stroh und einem gebratenen Rinds Filet an Pommery-Jus und Kartoffel-Gemüsestrudel.

In der anschliessenden Nachmittags-Pause nutzten einige Teilnehmer die Gelegenheit und machten eine kleine Schifffahrt auf dem Hallwilersee, andere vergnügten sich bei einem Jass und wieder andere relaxten in der Cocon Thai Spa.

Am Abend war um 18:30 Apero und dann folgte schon die zweite Session mit weiteren 5 Flights à 6 Weine, diesmal im Solaia, einem wunderbar eingerichteten Weinkeller. Begleitet wurden diese Serien von einem hervorragenden Dinner. Der erste Gang war ein Rindstatar «Seerrose» mit Brioche und süss-sauer eingelegten Radieschen. Es folgte eine Schaumsuppe vom Sellerie mit schwarzem Trüffelschraps. Der Hauptgang bestand aus einer am Stück gebratenen Kalbsschulter mit Eierschwämmli. Dazu gereicht wurden Serviettenknödel und Frühlingsgemüse. Süsser Höhepunkt des Abends war ein Waldmeister-Vanilletörtchen mit weisser Schokoladenmousse und Beerentatar.

Einige Unentwegte vergnügten sich dann spätabends noch an der Bar und leerten einen 1992er Grange. Andere verabschiedeten sich und nutzten die Zeit für eine Mütze Schlaf.

Am Samstagmorgen genossen die, welche schon aufgestanden waren, ein reichhaltiges Morgenbuffet. Treffpunkt zur dritten Runde war dann um 11:30 Uhr, wieder auf der Terrasse des Restaurants Cocon. Um 12 Uhr begann pünktlich eine weitere Serie von 3 x 6 Weinen. Diese wurde begleitet von einem Asiatischen Gurkensalat mit schwarzem Sesam und einem «muu ping» Schweinsspiess. Gefolgt von einer zarten Poulardenbrust in Limetten-Curry mit Basilikum und rotem Reis. Als Dessert erwartete uns eine traumhafte Aprikosen-Pistazien-Tarte.

Den Samstagmittag nutzten einige Teilnehmer dann wiederum für eine Schifffahrt auf dem idyllischen Hallwilersee, andere entspannten sich im Zimmer und wieder andere trafen sich zum Jassen.

Der Abend war dann Höhepunkt und Abschluss zugleich. Im Garten des Restaurants Seerose trafen wir uns pünktlich zum Apero und dann wartete im Seesaal ein letzter 5er Flight mit je 6 Weinen darauf, dass diese verkostet wurden. Begleitet wiederum von einem Dinner der Spitzenklasse. Es begann mit einem Lattichsalat mit Radieschen, Melone und Pinienkernen. Dann folgte eine Schaumsuppe von Rüebli und Ingwer mit seiner Einlage und Kräuteröl. Als nächster Gang wurden gebratene Bärlauchravioli an einer Rahmsauce aufgetragen. Hauptgang war ein perfekt gebratener Kalbsrücken an Sauce Béarnaise, dazu Ofenkartoffeln mit Rosmarin und sommerliches Gemüse serviert. Höhepunkt dann zum Dessert ein Basilikumparfait mit Rhabarberkompott.

Die Verkostung: Meine 10 Favoriten

Als bekennender Fan gereifter (kalifornischer) Weine kamen mir natürlich bei einer derartig grossen Auswahl und einem bis dahin weltweit noch nie dagewesenen Angebot diese Verkostungen sehr gelegen. Zwei Dinge haben sich auch deutlich gezeigt: Grosse kalifornische Weine müssen nicht explizit teuer sein und können dazu noch grossartig altern. Mit zunehmendem Alter gewinnt der Wein eine zusätzliche Dimension, die der Reife. Diese Weine verfügen in der Regel über viel Alkohol, viel Gerbstoff, viel Säure und meistens auch über viel Eichenholzwürze. Jung treten alle vorher aufgelisteten Attribute teilweise noch isoliert für sich hervor. Geben sich grosse Weine in ihrer Jugend oft hart und verschlossen, so zeigt sich heute bei den 1997ern von Beginn an eine gewisse Weichheit und Opulenz. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass die Winzer gelernt haben, ihre Trauben mit einer optimalen Reife zu ernten und die Vergärung so zu steuern, dass ein Maximum an Frucht und reifem Tannin extrahiert wird.

Mit diesen 25-jährigen Weinen kann ich meine These belegen, dass der Wein erst mit der Zeit in der Flasche zu etwas wirklich Grossem heranwächst, wenn sich die verschiedenen Eigenschaften miteinander zu einer reifen, betörenden Eleganz vereinen.

Bezeichnenderweise waren von den 102 verkosteten Weinen in diesen zwei Tagen gerade einmal 3 Flaschen korkig oder fehlerhaft. (davon betroffen leider ausgerechnet auch 2 meiner 10 Favoriten!)

Selbstverständlich kann ich hier nicht alle 102 amerikanischen Spitzenweine einzeln aufführen und beschreiben. Deshalb werde ich erstens meine 10 Favoriten 2017 mit den Weinen 2022, welche ja nun 5 Jahre älter sind, vergleichen und zusätzlich einige Weine, welche mir nun 2022 am besten gefallen haben, beschreiben. Ich kann ihnen jetzt schon versichern, es hat einige wirkliche Überraschungen mit dabei. Weiter verweise ich gerne auf einen weiteren Bericht von «mybestwine.ch» für die einzelnen Noten.

Vergleichsverkostung 2017 und 2022

 

Fisher Vineyards, Napa Valley, Lamb Cabernet Sauvignon 1997 (2017)

Leuchtendes Karminrot. In der Nase eine Kombination von reichen, konzentrierten Aromen nach schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Pflaumen und von einer Würzigkeit nach Anis und Lakritze, einem Hauch Toasting und einer noblen Gereiftheit. Am kraftvollen, noch jugendlichen und wunderbar ausgewogenen Gaumen dunkle Beeren, etwas Kaffee, eine samtige Textur, eine herrliche Tiefe und eine angenehme Süsse. Langanhaltender, konzentrierter, spektakulärer und kräftiger, aber eleganter Abgang.

18.5/20 (95/100).

Verkostungsnotizen 2022

Unglaublich: Ich kann meine oben notierten Notizen praktisch übernehmen.

Leuchtendes Karminrot. In der Nase eine Kombination von reichen, konzentrierten Aromen nach schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Pflaumen und von einer Würzigkeit nach Anis, Eukalyptus und Lakritze, einem Hauch Toasting und einer noblen Gereiftheit. Am vielschichtigen, kraftvollen, immer noch jugendlichen und wunderbar ausgewogenen Gaumen dunkle Beeren, etwas Kaffee, Schwarztee, eine samtige Textur, eine herrliche Tiefe und eine angenehme Süsse. Langanhaltender, konzentrierter, spektakulärer und kräftiger, langlebiger, aber eleganter Abgang.

18.5/20 (95/100).

Von Strasser Winery, Napa Valley, Reserve Red Diamond Mountain 1997 (2017)

Dunkles Rubinrot. Aromen von dunklen Beeren wie schwarze Johannisbeeren, Brombeeren und Früchte wie Pflaumen betören und dominieren meine Nase. Ein noch überraschend jugendliches, weiches und geschmeidiges Tannin kitzelt meinen Gaumen. Auch ein ganzes Bouquet von rauchigen, würzigen und mineralischen Noten ist spürbar. Der Abgang ist langanhaltend, füllig und warm. Ich habe mich ernsthaft gefragt, wo dieser Wein denn in fünf Jahren noch steht.

18.75/20 (96/100).

Verkostungsnotizen 2022

Auch hier kann ich getrost meine obigen Notizen übernehmen. Vor 5 Jahren habe ich mich gefragt, wo denn dieser Wein in 5 Jahren steht. Nun frage ich mich ernsthaft, wie denn dieser Wein nach weiteren 5 Jahren schmeckt.

Dunkles Rubinrot. Aromen von dunklen Beeren wie schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, Früchte wie Pflaumen und Würznoten wie Pfeffer betören und dominieren meine Nase. Ein noch überraschend jugendliches, weiches und geschmeidiges Tannin und eine frische Säure kitzeln meinen Gaumen. Auch ein ganzes Bouquet von rauchigen, würzigen und mineralischen Noten ist spürbar. Der Abgang ist jugendlich frisch, herb, langanhaltend, füllig und warm.

18.75/20 (96/100).

Plump Jack Estate, Napa Valley, Mc Williams Cabernet Sauvignon 1997 (2017)

Leuchtendes, dunkles Rubinrot. Würzige, mineralische und fruchtige Noten zeigen sich in der Nase. Dieser Wein kommt noch erstaunlich jugendlich daher. Am Gaumen ausgewogen, mit wunderbar eingebunden Tanninen und einer feinen, rauchigen Note. Vorherrschend allerdings die konzentrierten Aromen nach schwarzen Beeren wie Cassis, Kirschen und Brombeeren. Der Abgang ist eindrücklich langanhaltend, frisch, lebendig und mineralisch. 18.5/20 (95/100).

Verkostungsnotizen 2022

Auch hier wieder, meine Notizen von 2017 stimmen praktisch mit 2022 überein. Hammermässig!

Leuchtendes, dunkles Rubinrot. Würzige, mineralische und fruchtige Noten zeigen sich in der Nase. Dieser Wein kommt immer noch erstaunlich elegant, fein und jugendlich daher. Am Gaumen ausgewogen, mit wunderbar eingebunden Tanninen, Garrigue, Eukalyptus und einer feinen, rauchigen Note. Vorherrschend allerdings die konzentrierten, fast parfümierten Aromen nach schwarzen Beeren wie Cassis, Kirschen und Brombeeren. Der jugendliche Abgang ist eindrücklich langanhaltend, frisch, lebendig und mineralisch.

18.75/20 (96/100).

Bryant Family Vineyard, Napa Valley, Cabernet Sauvignon 1997 (2017)

Dunkle, fast schwarze Farbe. Ausgeprägte Intensität von Cassis, Schwarzen Kirschen und Heidel-beeren, kombiniert mit Düften nach Kaffee, Schokolade und Lakritze. Am Gaumen vollmundig, kräftig, voluminös und hoch konzentriert. Gut eingebundene, weiche Tannine und eine frische, elegante Note, die man diesem Wein eigentlich gar nicht geben würde. Es folgen auch etwas Rauch, etwas Vanille und Leder. Im langanhaltenden, reifen, üppigen Abgang eine unglaubliche, monumentale Länge.

19/20 (97/100).

Verkostungsnotizen 2022

Was für eine Überraschung auch 2022!

Tiefrotes Rubingranat. In der Nase intensive Düfte nach Brombeeren, Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, Heidelbeeren, auch floral unterlegte Edelholzwürze, Grafit und Waldboden. Der ätherische Gaumen präsentiert sich würzig, fruchtig und fein mineralisch, einer vollen Struktur, Hefe oder Malznoten, würzige Schichten, mit reifen, körnigen Tanninen und einer saftigen Säure. Grossartig gereifter, stilvoller, finessenreicher, komplexer und dichter, langanhaltender Abgang.

19/20 (97/100)

David Arthur Vineyards, Napa Valley, Elevation 1147 Cabernet Sauvignon 1997 (2017)

Gesättigtes, tiefes Rubinrot. In der Nase schwarze und blaue Beeren wie Heidelbeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und schwarze Kirschen. Dezent auch eine schöne Mineralität, etwas Torf und Russ. Am Gaumen fleischig, weich, gut strukturiert und mit einer minim süssen, polierten Oberfläche und samtigen Tanninen. Es zeigen sich auch eine angenehme Tabaknase, etwas Zedernholz, Röstaromen und Kaffee. Ein erstaunlich langanhaltender, reichlich aromatischer und vollmundiger Abgang. Mein Geheimfavorit. 19/20 (97/100).

Verkostungsnotizen 2022

Es ist schon interessant. In meinen Notizen von 2022 steht schwarz unterstrichen: eine Entdeckung! Meiner Notiz von 2017 ist demzufolge nichts hinzuzufügen!

Gesättigtes, tiefes Rubinrot. In der Nase schwarze und blaue Beeren wie Heidelbeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und schwarze Kirschen. Dezent auch eine schöne Mineralität, etwas Torf und Russ. Am mehrdimensionalen Gaumen kernig, fleischig, weich, gut strukturiert und mit einer minim süssen, polierten Oberfläche und samtigen Tanninen. Es zeigen sich auch eine angenehme Tabaknase, etwas Zedernholz, Röstaromen und Kaffee. Ein unglaublich jugendlicher, erstaunlich langanhaltender, reichlich aromatischer und vollmundiger Abgang. Nach wie vor mein Geheimfavorit.

19/20 (97/100).

Fisher Vineyards, Sonoma County, Wedding Cabernet Sauvignon 1997 (2017)

Er präsentiert sich in einem dichten, dunklen Rubinrot. Gigantische Aromen von Beeren wie Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und Früchten wie Pflaumen dominieren die Nase. Am vollmundigen, würzigen und üppigen Gaumen etwas Leder, Zigarrenbox, dunkler Kakao, Creme de Cassis und schwarze Kirschen. Die feingliedrigen und eleganten Tannine geben ihm die Tiefe und Struktur und runden das Ganze ab. Das ausgereifte Finish ist langanhaltend, köstlich und wunderbar ausgewogen.

19/20 (97/100).

Verkostungsnotizen 2022

Noch ein solches Exemplar, das sich in 5 Jahren nicht verändert, ja, sich gar noch steigert!

Er präsentiert sich in einem leuchtend dichten, dunklen Rubinrot. Gigantische Aromen von reifen Beeren wie Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und Früchten wie Pflaumen dominieren die Nase. Am vollmundigen, würzigen und üppigen Gaumen etwas Leder, Zigarrenbox, dunkler Kakao, Creme de Cassis und schwarze Kirschen. Die feingliedrigen und eleganten Tannine und eine frische Säure geben ihm die Tiefe und Struktur und runden das Ganze ab. Das ausgereifte Finish ist langanhaltend, köstlich und wunderbar ausgewogen.

19/20 (97/100).

Paraduxx Winery, Napa Valley, « Pintails» Blend 1997

Dunkles, fast undurchsichtiges Rubinrot. Die Nase wird von einladend fruchtigen Aromen nach schwarzen Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren betört. Unterstrichen werden diese durch süsse Gewürze, Lavendel, etwas Mokka, hellen Kaffeebohnen, etwas Tabak und einer frischen Mineralik. Am vorderen Gaumen zuerst sanft und schmelzend, dann konzentrieren sich die Aromen und füllen den ganzen Mund auf. Ein erstaunliches Gleichgewicht, strukturierte Tannine, etwas Pfeffer und ein langanhaltenderes Finish runden diesen perfekten, noch jugendlichen Wein ab.

19/20 (97/100).

Verkostungsnotizen 2022

Auch hier passen meine Notizen aus 2017 perfekt für die Ausgabe 2022

Dunkles, fast undurchsichtiges Rubinrot. Die Nase wird von einladend fruchtigen Aromen nach reifen schwarzen Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren betört. Unterstrichen werden diese durch getrocknete Datteln, süsse Gewürze, Lavendel, etwas Mokka, Kaffeebohnen, etwas Tabak und eine frische Mineralik. Am vorderen Gaumen zuerst sanft und schmelzend, dann konzentrieren sich die Aromen und füllen den ganzen Mund auf. Ein erstaunliches Gleichgewicht, strukturierte Tannine, eine frische Säure, etwas Pfeffer und ein langanhaltenderes Finish runden diesen perfekten, noch jugendlichen Wein ab.

19.25/20 (98/100).

Screaming Eagle, Napa Valley, Cabernet Sauvignon 1997

Wohl der Kultwein! Tiefrot bis schwarz zeigt er sich im Glas. In der Nase eine betörende, feingereifte, wunderschöne blau-bis schwarzbeerige Süsse von Heidelbeeren, Brombeeren und schwarzen Johannisbeeren. Ferner Düfte nach Süssholz, etwas Waldboden und Tabak. Der Gaumen ist saftig, konzentriert, voluminös, mit einem süssen Schmelz und einer gut integrierten Säure. Etwas Bitterschokolade, Cassis-Liqueur, Mokka, Toast und Lakritze. Ein unglaublich reines, tiefes, mehrdimensionales und symmetrisches Glanzstück der Weinma-cher. Endloser Abgang, der sehr lange dauert, ein phänomenaler, kompletter Wein. 19.75/20 (100/100).

Verkostungsnotizen 2022

Genau dieser Kultwein hatte bedauerlicherweise einen unangenehmen Korkton. Kann also nicht bewertet werden.

Paradigm Winery, Napa Valley, Cabernet Sauvignon 1997

Leuchtendes, tiefes Rubinrot. Ein feiner Fruchtduft der mich an schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, Schokolade, Kandis, etwas Lakritze und Pfeffer erinnert. Am Gaumen eine beeindrucke Fülle und Tiefe, es dominieren eine schöne Würzigkeit, Karamell, etwas Mineralität, etwas Tabak, Leder und Grafit. Diese superreifen Aromen liefern ein Gefühl von Süsse, weichen Tanninen und einem lang andauernden Abgang mit Noten von Lakritze, Vanille, würziger Eiche und etwas Schwarztee. Erreicht jetzt sein ideales Trinkfenster.

19/20 (97/100).

Verkostungsnotizen 2022

Bedauerlicherweise der 2. Wein mit Korkton. Keine Bewertung!

Vineyard 29 Estate, Napa Valley, Cabernet Sauvignon 1997

Tiefes Purpurrot. Die Nase wird von einem vielversprechenden Duft nach Beeren wie schwarze Kirschen, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren und würzigen Noten wie Vanille, Lavendel, Zedernholz, Kardamom und etwas Veilchen verzaubert. Am Gaumen ist alles samtig, üppig, intensiv, fruchtig, rund, ausgewogen, komplex, tief und lang. Spürbar sind auch die gut eingebundenen, seidigen und polierten Tannine, etwas Bleistift und ein gut integrierter Eichenton. Raffinierter, vollmundiger, eleganter und doch konzentrierter, langanhaltender Abgang.

18.5/20 (95/100).

Verkostungsnotizen 2022

Erste Alterungsnoten lassen sich hier festzustellen.

Tiefes Purpurrot. Die Nase hat immer noch einen spannenden und vielversprechenden Duft nach Beeren wie schwarze Kirschen, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren und würzigen Noten wie Vanille, Lavendel, Zedernholz, Kardamom und etwas Veilchen und verzaubert auch meinen Gaumen. Allerdings drückt auch etwas Liebstöckel durch. Immer noch samtig, üppig, intensiv, fruchtig, rund, ausgewogen, komplex, tief und lang. Spürbar sind auch die gut eingebundenen, seidigen und polierten Tannine, etwas Bleistift und ein gut integrierter Eichenton. Raffinierter, vollmundiger, eleganter und doch jugendlich konzentrierter, langanhaltender Abgang.

18.25/20 (94/100).

Nun noch einige Weine, welche meiner Meinung nach ebenfalls noch überraschten.

Araujo Estate Eisele Vineyard Cabernet Sauvignon 1997

Leuchtendes, dunkle Rubinrot. Komplexe Düfte nach reifen Kirchen, Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren, Pflaumen und würzige Noten wie Zimt, Sandelholz Muskat und Lavendel. Gute Struktur mit herrlicher Frische, vollmundiger Gaumen, konzentriert, mit wunderbaren Fruchtaromen, Bleistiftnoten, viel Schmelz, einer aussergewöhnlichen Persistenz im vielschichtigen, langen und würzigen Abgang.

18.5/20 (95/100).

Colgin Cellars Herb Lamb Vineyard Cabernet Sauvignon 1997

Leuchtend tiefes Rubinrot. Es zeigen sich in der fruchtigen Nase Aromen von Brombeeren, rote Johannisbeeren, Kirchen, Cassis, Lakritze Eukalyptus und Minze. Dazu kommt ein verlockendes Bouquet von Zedernholz, Leder, Waldboden und nassen Steinen. Am kräftigen Gaumen zarte Röstnoten, üppig, delikat, vielschichtig, vollmundig, mit süssen Tanninen, einem leicht schokoladigen, reifen, würzigen, intensiven und langanhaltenden Abgang.

19/20 (97/100

Pahlmeyer Red 1997

Tiefdunkel leuchtendes Rubingranat. Verführerische Nase von reifen dunklen Waldbeeren und dunklen Steinfrüchten, dezente Röstaromen, etwas rauchig, mineralisch, Kakao und Schokolade. Herrlich breit strukturiert und mit einem beeindruckenden, betörend süssen Bouquet. Am ausgereiften Gaumen opulent und dicht, dicht und kräftig, mit noch stolzem Tanningerüst und einer milden Säure, herrlich trinkreif, vielschichtig und konzentriert. Eindrucksvoller, würziger, wuchtiger, präsenter langer Abgang.

19/20 (97/100)

Lokoya Cabernet Sauvignon Mount Veeder 1997

Jugendlich leuchtendes, dunkles Rubinrot. In der frischen Nase schwarze Kirschen, dunkle Waldbeeren, Zwetschgen und Zedernholz. Am konzentrierten Gaumen noch immer zupackende Tannine, eine frische Säure, Grafit, Teeblätter, alles wirkt komplex, vielschichtig, mit herrlich reifen, balsamischen, fast kitschigen Abgang.

18.5/20 (95(100)

Heitz Cellar Bella Oaks Cabernet Sauvignon 1997

Leuchtendes Granatrot. Aromen von Johannisbeeren, schwarzen Kirschen und Brombeeren, Blumen, Anis, Zedernholz und Gewürznuancen. Herrlich offenes, warmes Bouquet und eine runde Textur. Am kräftigen Gaumen Muskat, Toast, etwas Oregano, Eukalyptus und Minze. Ausgewogener, gut entwickelter, reifer, langer Abgang.

18.25/20 (94/100)

Robert Mondavi To Kalon Vineyard Reserve Cabernet Sauvignon 1997

Immer noch kräftiges Rubinrot mit Karminreflexen. Üppige Düfte nach schwarzen Kirschen, Brombeeren, Pflaumen und Cassis, auch etwas Tabak, Vanille und leichte Holznoten. Am vollmundigen Gaumen süsslich komplex, helles Leder, Schokolade, Lakritze und Minze. Herrlich reife Tannine und ein frisches Säurespiel. Kraftvoller, wunderbar zugänglicher und langer Abgang.

18.75/20 (96/100)

David Arthur Elevation 1147 Cabernet Sauvignon 1997

Dunkel funkelndes Rubinrot. Dichte Fruchtnoten von schwarzen Kirschen, Brombeeren, Cassis, Schwarztee, geröstete Baumnüsse und Toffee domminieren die Nase. Am geschmeidigen Gaumen fleischig, minim rauchig, floral und etwas Waldboden. Überzeugt mit einer schöne Komplexität, gut eingebundenen Tanninen und einer integrierten Säure. Ausladender, mineralischer und langer Abgang.

18.75/20 (97/100)

Far Niente Estate Cabernet Sauvignon 1997

Dichtes, fast schwarzes Rubinrot. Reife Waldbeeren und dunkle Früchte dominieren die Nase, auch etwas Eiche, Zedernholz und nasser Stein, alles wirkt pikant und würzig. Am runden Gaumen weich und vielschichtig, mit einer wunderbaren Textur und Eleganz, etwas Tabak, Garriguenoten, sanften Tanninen und einer stützenden Säure. Reichhaltiger, mundfüllender, komplexer und langanhaltender Abgang.

18.75/20 (97/20

Philip Togni Vineyard Cabernet Sauvignon 1997

Leuchtend dunkles Rubinrot. Präsentiert sich in der Nase fruchtig nach Brombeeren, Heidelbeeren, Cassis, etwas Kakao, dunkle Schokolade, Röstnoten und geräuchertem Speck. Alles wirkt fein, mit einer noblem Tanninstruktur und einer lebhaften Säure. Dichter, engmaschiger Gaumen mit einem ätherischen Überbau, orientalischen Gewürzen, dezenten Noten von Unterholz, etwas heller Tabak und einer schönen Mineralität. Reifer, eleganter, vollmundiger, verführerischer, konzentrierter und langer Abgang. Ein Klassiker der alten Schule.

19/20 (97/100)

Joseph Phelps Vineyard Insignia 1997

Satt leuchtendes Purpurrot. Schmeichelnde Noten nach reifen Waldbeeren wie Heidelbeeren, Brombeeren, Cassis und dunklen Früchten wie Kirschen, Pflaumen und auch etwas Grafit, Tabak und Kakao in der Nase. Am perfekt ausbalancierten Gaumen ein engmaschiges Tanningerüst, eine seidige Säure, edle, süsse Röstaromen, Anklänge von Torf und Leder, Terroirwürze und Lakritze. Geschmeidiger, nobler, tiefgründiger und langanhaltender Abgang.

19/20 (97/100)

Und zum Schluss noch ein Wein, welcher mir persönlich, und ich weiss es auch von einigen Teilnehmern, in der aktuellen Form unglaublich gut gefallen hat.

Benziger Family Winery Reserve Cabernet Sauvignon 1997

Dunkel leuchtendes Rubinrot. In der Nase überraschend komplexe Aromen von dunklen Früchten, Speck, Leder und Cassis. Voller Körper, reife Kirschen und schwarze Früchte, überhaupt nicht marmeladig. Am Gaumen trocken, aber saftig, tiefe Beerenaromen, etwas Tabak, Kreide und vielleicht ein Hauch von Teer. Auch zarte Nuancen von Vanille, Eukalyptus, Eiche, süsse Gewürze und ein schönes Mundgefühl. Ordentlich langer, vollmundiger, immer noch eleganter Abgang.

18.5/20 (95/100)

Autor: Andi Spichtig