Weinglas ist nicht gleich Weinglas, eine Analyse.

Die neue Josephinenhütte by Kurt Josef Zalto

Weinglas ist nicht gleich Weinglas, eine Analyse.

 

Beurteilung Weingläser allgemein

In den vergangen 20-30 Jahren hat sich auf dem Markt viel bewegt, denn die Glasqualität hat in dieser Zeit enorm zugenommen. Jeder Weintrinker, der den gleichen Wein schon einmal aus verschiedenen Gläsern verkostet hat, weiss, es können Welten zwischen den Geschmackserlebnissen liegen. Entscheidend ist immer, wieviel der Wein im Glas zeigen kann. Auffallend ist auch, wie viele Glasmanufakturen und Designer sich in den letzten Jahren mit Weingläsern beschäftigt haben. Das Angebot an verschiedensten Weingläsern ist so gross, dass die Orientierung beim Weinglas-Kauf recht schwerfällt. Dazu kommen noch verschiedene Special Interest Magazine mit teilweise umfangreichen Analysen und Tests. Zudem hat sich im Laufe der Jahre die Philosophie der Weintrinker ebenfalls geändert. Man kauft keine Gläser von der Stange, sondern Unikate. Ein Glas ist im besten Fall auch immer ein Designobjekt. Dementsprechend kaufen die meisten Weinliebhaber auch Gläser, weil sie schön sind. Diese Zielgruppe ist auf der Suche nach dem besonderen, dem einzigartigen Schluck. Jede Nuance des sich entwickelnden Weines zu schmecken ist an sich doch schon ein besonderes Erlebnis.

Philosophie Weinglas

Es stellen sich Fragen, ob Standardgläser reichen, ob sie überhaupt alle organoleptischen Eigenschaften eines Weins ideal widerspiegeln oder, ob ein Konsument ein Glas für jeden einzelnen Weintyp braucht, den er trinkt. Los geht es bei den verschiedensten, meist selbsternannten Experten bereits mit der Frage, Universalglas oder rebsortengenau bestimmte Weingläser.

Universalgläser von den verschiedensten Herstellern lassen sich für jede Art von Wein verwenden. Egal ob Weisswein, Rotwein, Champagner oder Süsswein. Sie wurden exakt so konzipiert, dass jeder Wein gut zur Geltung kommt. Weinanfänger werden leider durch die Vielfalt an unterschiedlichen Weingläsern geradezu erschlagen und verwirrt. Die Angst davor, Fehler zu machen wächst. Allein die Glasauswahl verkompliziert das Thema Wein und schreckt viele davor ab, tiefer in die Materie einzutauchen. Auch deshalb der Entscheid für ein Universalglas. Die Weinglas-Geometrie ist dabei der entscheidende Faktor. Füllmenge, Höhe und Breite des Glases sind die zentralen Schlüsselelemente. Ausserdem sollte die Form nach oben zulaufen, um somit die Aromen besser zu konzentrieren. Ein weiterer Aspekt ist eine hochwertige Verarbeitung und die Klarheit des Glases. Besonders wichtig ist auch das Lippengefühl, welches besonders durch einen dünnen Glasrand gut zur Geltung kommt. Je eleganter, feiner und leichter das Glas in der Hand liegt, desto besser.

Rebsortengenau bestimmte Weingläser

Rekordverdächtig ist in diesem Zusammenhang die Linie Sommeliers der im österreichischen Kufstein beheimateten Glasmanufaktur Claus Riedel, angefangen 1973 mit 10 präsentierten Grössen umfasst diese heute sage und schreibe 34 Modelle von «Alsace» bis «Sauternes» und von «Cognac » bis «Whisky». Claus Riedel fand heraus, dass Gläser, wie man sie bisher benutzte, völlig ungeeignet waren, edle Weine zur Geltung zu bringen. Zum ersten Mal flossen önologische Prinzipien in die Gestaltung ein. Die von Riedel über Jahre erarbeiteten Erkenntnisse im Zusammenspiel von Glasformen und Weingenuss sind heute Allgemeingut.

Anzahl Gläser «must have»

In diesen Zusammenhang drängt sich ein nächster Ansatzpunkt auf, wenn es darum geht, wie viele Gläser ein Weinliebhaber zu seinem Glück braucht. Die Frage nach der Anzahl der Gläser ist subjektiv und nur schwer zu beantworten. Zuweilen hat man den Eindruck, für jeden Wein gibt es ein anderes Glas. Einiges davon ist wohl sicher auch Marketing oder dient der Umsatzsteigerung solcher Glasproduzenten, anderes hat aber wirklich Sinn, da der gleiche Wein in unterschiedlichen Glasformen tatsächlich völlig anders schmecken kann.

Maschinelle Herstellung oder mundgeblasen?

Mundgeblasene Gläser fühlen sich aufgrund ihrer Dünnwandigkeit hochwertiger an und auch das Gefühl an den Lippen ist feiner. Sie präsentieren sich fruchtiger, eleganter und ausgewogener. Blindproben haben in der Vergangenheit bewiesen, dass auch die Geruchs- und Geschmackswahrnehmung aus diesen Gläsern besser ist als bei maschinengefertigten Exemplaren. Doch sind sie in der Regel teurer und gehen auch vergleichsweise leicht zu Bruch. Im maschinell gefertigten Glas wirken Weiss- und Rotweine jünger, frischer und direkter, aber auch rustikaler. Ob mundgeblasen oder maschinengefertigt. Bei einem sehr feinen Mundrand ist das Trinkgefühl um einiges angenehmer und steigert intuitiv die Leistung der sensorischen Rezeptoren.

Design

Interessant ist es auch zu verfolgen, was sich Designer so alles einfallen lassen. Mit ihren spektakulären Designentwürfen drängen sie sich so in den Vordergrund.

  • Gläser mit einer integrierten gläsernen Dekantierkugel! Sie wurden als Kuriosum belächelt, sorgten für Gesprächsstoff und konnten auf der ganzen Linie überzeugen.
  • Gläser mit einer «Bodenwelle» verleihen dem Wein eine leuchtende Farbe und garantiert eine maximale Aromenpräsenz.
  • Bei einem weiteren Hersteller gibt es keine Weiss- oder Rotweingläser, sondern Themen- oder Charaktergläser. Soll ein Wein lebendiger, kompakter oder harmonischer werden, nimmt man das Glas mit dem entsprechenden Namen. Fresh» ist für junge, perlende Weine jeder Couleur gedacht. «Straight» definiert fruchtige und aromatisch präsente Weine. Für opulente, grosse Gewächse ist «Intense» die richtige Wahl, und «Balanced» bringt vielschichtige und sensible Weine richtig zur Geltung.
  • Ein anderer Hersteller nennt seine Serie Double Bend, welche sich vom doppelten Knick des Kelches und sich so an den Winkeln der Erdachse orientieren, ableitet. Diese soll die Belüftung des Weines unterstützen. Der Trick mit der Belüftung scheint zu funktionieren.
  • Gabriel proklamiert mit seinem «Gabriel Glas» ausschliesslich ein Glas für alle Arten von Wein.
  • Weitere Einzelfabrikate und sensorische Kuriositäten sind das «VinOval» oder «Edi the Nose». Diese machen, je nachdem, wie sie gehalten werden, andere Empfindungen wahr.

 

Das neue Glas mit dem Knick

Geschichte Josephinenhütte

Es war einmal die ehemalige Josephinenhütte. Eine schlesische Glashütte, gegründet 1842 im Riesengebirge vom Grafen Leopold von Schaffgotsch. Er gab ihr den Namen seiner geliebten Frau: Josephine. Der Glasmacher Franz Pohl, Leiter der Josephinenhütte, war ein genialer Tüftler und künstlerischer Vordenker, der die Grenzen dessen auslotete, was im Glashandwerk damals als möglich galt. Es entstanden Glasobjekte von überragender technischer Finesse und vollkommener Schönheit. Sie machten Josephinenhütte zu einer der bedeutendsten Glashütten Europas und der neuen Welt.

Ein Jahrhundert später beendete das Schicksal die Erfolgsgeschichte der Josephinenhütte und die einstige Strahlkraft geriet über die Jahrzehnte in Vergessenheit. Die historische Josephinenhütte ging endgültig unter.

Die neue Josephinenhütte by Kurt Josef Zalto

Drei Freunde, fasziniert und inspiriert vom Wert echter Handwerkskunst, wollen die Marke der Josephinenhütte wieder zum Leben erwecken. Mit Gläsern, die filigran sind und leicht, anspruchsvoll und ästhetisch, so exzellent wie damals.

Der fehlende Schlussstein dieser Vision: Kurt Josef Zalto, Glasmacher in der 7. Generation seit 1770, ist mit seinen 61 Jahren der vielleicht begnadetste Glasdesigner der Gegenwart. Er wird der neue kreative Kopf von Josephinenhütte. Kurt Josef Zalto entstammt einer alten Glasmacherfamilie. Er lernte auf der Fachschule in Kramsach in Tirol, Glas zu gestalten und zu gravieren, arbeitete danach kurz in einem grossen Betrieb im Bayerischen Wald, bevor er Ende der siebziger Jahre zurück zur Familie nach Brand-Nagelberg ins Waldviertel ging. Die kleine Marktgemeinde mit rund 1500 Einwohnern im Bezirk Gmünd in Niederösterreich liegt direkt an der tschechischen Grenze. Der Ort ist bekannt für seine Glaskunst. Hier findet er mit Holz und Quarz auch die wichtigsten Ressourcen für sein hochwertiges Glas.

Kurt Josef Zalto wurde vor 20 Jahren wegen eines Weinglases bekannt, an dem er mehrere Jahre lang getüftelt hatte. Das bleifreie mundgeblasene Glas ist hauchdünn und doch robust genug für die Gastronomie. Das Besondere an ihm ist aber ein spezieller Winkel, durch den sich der Wein besser entfalten kann. In Bewegung wird ein Teil des Weins, der am Rand des Glases aufsteigt, gebrochen, anschliessend fliesst er in einer Spiralbewegung zurück ins Glas. Das Zalto-Glas wurde schnell zum Mythos, Weinkritiker und Sommeliers schwärmten für den Kelch aus dem Waldviertel. 2009 ist Zalto nach internen Komplikationen mit seinen Partnern ausgestiegen, allerdings blieb sein Name ein Teil der Marke.

2014 startete er mit seiner neuen Josephinenhütte-Kollektion. So suchte er bereits in der Zwischenzeit weiter nach einem möglichst perfekten Weinglas. Mit seinem Entwurf eines leichten, dünnwandigen und zugleich elastischen Weinglases setzt Kurt Josef Zalto die bislang geltenden Vorstellungen von einem guten Glas ausser Kraft.

Der Glasdesigner erschafft in seinem modernen Atelier die besten Gläser ihrer Art, so innovativ und erstaunlich wie die Produkte der ursprünglichen Josephinenhütte. Gläser, die durch ihre visionäre Konstruktion neue geschmackliche Dimensionen eröffnen und die dank charakteristischer Formen und ausdrucksvoller Farben allen Sinnen eine Freude bereiten. Gläser, die Getränke in Schwingung versetzen können genau wie die Menschen, die daraus trinken. Neben ihrer perfekten Funktion sind sie auch als Objekte so bestechend, dass sie Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Lebendige Gläser, ein ganzheitliches sensorisches Erlebnis.

In bester handwerklicher Tradition arbeitet Kurt Josef Zalto bei der Erschaffung seiner Kollektion mit verschiedenen Persönlichkeiten aus Design, bildender Kunst und zeitgenössischer Gastronomie zusammen. Im kreativen handwerklichen Prozess und aus vielfältigen komplementären Ideen entstehen so feinste Trinkgläser für unterschiedliche Bedürfnisse. Eine ständig wachsende Vielfalt mit gemeinsamem Ursprung. Jedes Glas von Josephinenhütte ist ein filigranes, mundgeblasenes Einzelstück und wird von passionierten Handwerkern gefertigt. Die neue Kollektion von Kurt Josef Zalto heisst «Josephine» und ist leicht und dünnwandig, dabei erstaunlich elastisch, äusserst filigran und doch robust.

Jedes der filigranen Gläser ist ein mundgeblasenes Einzelstück.

Subjektive Analyse Josephine-Serie

Meine persönliche Erfahrung ist, dass ein Glas den Wein tatsächlich stark beeinflusst, doch halte ich die Unterschiede für nicht gross genug, um mir deswegen zehn oder mehr verschiedene Glastypen in den Weinschrank zu stellen. Für mich lautet daher seit diesem Test die „magische“ Zahl vier. Mit einer Auswahl der 4 Typen von Zalto für Rotwein- und Weissweingläser für leichtere und kräftigere Weine und für Schaumweine lässt sich bereits anspruchsvoll mit dem Thema umgehen. Die Josephine-Serie besteht aus vier mundgeblasenen Gläsern, die alle die Voraussetzungen des idealen Glases erfüllen. Bereits beim ersten Blick und bei der ersten Berührung fällt die äusserst hochkarätige Qualität jedes einzelnen Glases auf. Mehr braucht es für mich nicht. Ich bevorzuge deshalb auch zurückhaltend schlichte Gläser, die hervorragend funktionieren, aber gleichzeitig auf subtile Weise die Bühne ganz dem Wein überlassen. Mit der Josephine-Serie gelingt Kurt Josef Zalto mit seiner Glasmanufaktur Josephinenhütte ein Geniestreich.

Die 4 Gläser der Serie «Josefine»

Mich persönlich hat an diesem puristischen Glas optisch der für mich ungewöhnliche Knick fasziniert und neugierig gemacht. Berührt hat mich die Zartheit, Leichtigkeit und Eleganz dieses einzigartigen Glases und die absolute Konzentration auf das Wesentliche. Darin brillieren die Weine, Aromen kommen schöner zur Geltung und die Nuancen des Weines lassen sich besser ermitteln. Es betont somit die positiven Vorteile, die geschmackliche Vielfalt, die subtilen Aromen und die Feinheit der Weine. Die Wellenform hat eine klare Funktion und der Knick macht sehr viel Sinn. Schonungslos offen zeigt es sich deshalb bei einem «qualitativ minderwertigeren» Wein. Aus dem Josephine-Glas riecht man dann eben Dinge, welche man am liebsten nicht riechen möchte. Ein weiterer Punkt ist das gute Gefühl oder auch das sinnliche Erlebnis, wenn man das Glas ansieht und anfasst. Kein Vergleich mit einem industriell gefertigten Glas. Auffallend ist das Josephine-Glas auf jeden Fall. Es löst sofort Gespräche oder Diskussionen mit anderen Teilnehmern oder Weintrinkern aus.

 

Josephine N° 1. Das Glas für Weissweine, Höhe 24 cm, Durchmesser 8.2 cm, Inhalt 45 cl

Verschiedenste Weissweine aus der Schweiz, Deutschland und Österreich wurden aus diesem Glas verkostet. Im Vergleich mit anderen Gläsern aus meinem bisherigen Sortiment waren diese Weine viel fokussierter und sind uns noch nie so ausgewogen und konzentriert vorgekommen. Ideal für filigrane, feinfruchtige und leichte Weine wie Chasselas, Müller-Thurgau oder feine Rieslinge, gerne auch für finessenreiche Weine mit etwas Restsüsse. Geeignet für jeden Rahmen, für den bewussten Genuss ohne Begleitung genauso wie als Bestandteil eines Tischgedecks.

Josephine N° 2. Das Universalglas, Höhe 24 cm, Durchmesser 8.6 cm, Inhalt 55 cl

Einerseits stellte ich mit den gleichen Weinen den Vergleich zu Josefine N° 1 und anderseits wieder zu meinen bisherigen Gläsern (Sarner Kristall und Gabriel) an. Dabei wurde einmal mehr klargestellt, dass die mundgeblasenen Gläser im High-End-Bereich ihre Überlegenheit unter Beweis gestellt haben, das wahre Profil der Weine wird authentisch widerspiegelt. Beide Josefine Gläser waren wiederum auf einem weit höheren Niveau. Für mich war Josefine N° 2 absolut funktional, etwas spannender, grosszügiger und betonte die subtilen Aromen und die Feinheit der verkosteten Weine bestens. Als wahres Universalgenie bringt es insbesondere auch für Verkoster jeden mittelschweren Weiss- oder Rotwein auf höchstem Niveau zu optimaler Entfaltung. Mit diesem Glas schafft man auch besondere Dinner-Momente.

Josephine N° 3. Das Glas für Rotwein Höhe 24 cm, Durchmesser 11 cm, Inhalt 80 cl

Das Josephine N° 3 erweist sich, wie erwartet, als Grandseigneur. Die plastische, leicht nach innen gewölbte Form des Glases verursacht die gewünschte Reaktion. Josephine ist absolut ehrlich. Bei einem minderwertigen Wein wird sie dir das auch zeigen. Genau das kommt dem Weinliebhaber oder Verkoster in den Sinn. Die Düfte wirken authentisch, ehrlich, konzentriert, breit und sehr frisch. Gegenüber dem vorherigen Glas erreicht der Wein hier eine zusätzliche Präzision und die Komplexität kommt voll zur Geltung. Auch am Gaumen weiss er noch besser zu überzeugen, der Fluss ist vollmundig, konzentriert und verführerisch.

Grosse, komplexe Weine von Burgunder bis Bordeaux erhalten von diesem funktionalen, ausdrucksstarken und puristischen Glas alle Möglichkeiten zur raumgreifenden Entfaltung. Mit seinen ausgeprägten Rundungen entspricht es optisch dem volumenreichen Körper grosser Weine und bringt die beiden Weintypen gleichermassen optimal zur Entfaltung. Das gilt insbesondere auch für alkoholreiche Rote wie Weisse. Es zeigt einen klaren Charakter und komplexe Farbspiele, welche die körperreiche Tiefe des Weins unterstreichen.

Josephine N° 4. Das Glas für Champagner Höhe 24 cm, Durchmesser 8.5 cm, Inhalt 30 cl

 

Hier vergleiche ich mit einer Champagnertulpe aus meinem Privatbesitz. Wir beginnen mit einem Prosecco und einem Cava. Diese kommen in Josephine N° 4 hervorragend zur Geltung und präsentieren sich einfach herausragend. Die Perlage deckt den Boden des Glases auf faszinierende Art, während sie in der klassischen Tulpe schlechthin langweilig wirkt. Ferner ist der visuelle Aspekt des Tulpenglases eindeutig seine grosse Schwäche. Mein Glas passt also eher für die Erzeugnisse der Mittelklasse.

Josephine N° 4 hingegen präsentiert sich einfach herausragend. Es vereint sämtliche Tugenden, die ein grossartiges Champagnerglas aufweisen sollte. Es ist nicht zu hoch und nicht zu voluminös, verfügt über optimale Linienführung des Kelches sowie Mündungsbreite. Es liegt balanciert in der Hand, fördert den Facettenreichtum des Buketts und sorgt für Frische und Länge am Gaumen. Der Schaumwein zeigt alles, was er hat, aber er wird nicht schroff, denn das Glas splittert die Aromen nicht auf. Das Bouquet des Weines entfaltet sich bestens und umspielt die Nase.

Beim Jahrgangschampagner zeigt sich Josephine N° 4 dann aber tiefsinnig, komplex und frisch. Es bringt sehr feine, gut anhaltende Mousseuxfäden, wirkt optisch sehr gut, in der Nase mit einer guten Fruchtbetonung, sorgt am Gaumen für eine gute Balance, eine gute Konzentration im Bukett, eine gebündelte Aromatik, bringt die Würze und florale Nuancen in den Vordergrund und eine eingebundene Säure, Cremigkeit und Harmonie. Weiter sorgt es für ein facettenreiches Bukett, unterstreicht Biskuit- und Nougatnoten, fördert Frische im Nachhall und die Länge. Langer Rede kurzer Sinn: Josephine N° 4 zeigt hier so richtig sein wahres Format, tut alles, um jedes andere Champagnerglas aus dem Feld zu schlagen und ist somit eine ausgezeichnete Wahl. So könnten festliche Momente ewig dauern!

Andi Spichtig