Weintage 2018 im Hotel Ermitage, Schönried – Junge Schweiz – Neue Weine

Dieses Jahr finden vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2018 die Weintage im Hotel Ermitage, Schönried statt.

Letztes Jahr nahm ich als Gast an den Weintagen im Hotel Ermitage teil.

Neben der geographisch facettenreichen Auswahl der Winzer, hat mir, die ungezwungene, ausgesprochen willkommene Atmosphäre des Hotels Ermitage gefallen. Die 5* sind bezeichnend für Service, Kulinarik und ein vielseitiges, hervorragendes Angebot.

Mit den Ausflugsbetreuern/in Ruth und Christian durfte ich die schönsten Wanderwege der Region entdecken. Ihre liebe zu der Natur und ihre interessanten Erläuterungen waren eine Bereicherung, an die ich noch heute gerne zurückdenke. Nach mehr oder weniger anstrengenden Wanderungen wurden wir anschliessend mit erstklassigen Weinangeboten und köstlichen, regionalen Spezialitäten verwöhnt. Immer wieder bin ich von den originellen Ausflugszielen überrascht worden. Zopf und Käse auf dem Bauernhof, phänomenales Mittagessen in der Hütte und ein gigantisches Buffet im Wald. WOW !

Das Abendessen im Hotel Ermitage wurde auf die unterschiedlichen Weine abgestimmt. Mit dem Angebot begab ich mich auf eine kulinarische Reise die begeisterte. Die verschiedenen Winzer stellten ausgesprochen belebend und persönlich ihre Weine vor. Die Authentizität der Winzer und den von ihnen hergestellte Wein in dem Rahmen probieren zu dürfen war ein bleibendes Gaumenerlebnis für mich!

Das Weinprogramm 2018 mit folgenden Winzer:

Impressionen Weintage 2017 im Hotel Ermitage, Schönried

Detail Programm Weintage 2018 Junge Schweiz – Neue Weine

Tag. 1 – Donnerstag, 31. Mai 2018

Winzer: Cristina Monico & Isabella Kellenberger

– Anreise
– Apéro im Weinkeller
– Abendessen in der Orangerie

Tag. 2 – Freitag, 1. Juni 2018

Winzer am Mittag: Cristina Monico, Olivier Mounir & Martin Porret
– Frühstück
– Wanderung,  Fahrradtour oder Fahrt zu Frau Zumstein Erika auf die Hütte. Kalte Platte und Wein-   Degustation auch bei schlechtem Wetter.
– Rückkehr zum Hotel.
– Winzer am Abend: Martin Porret, Marylène Bovard-Chervet & Stéphane Kellenberger – Thema:  Magnum
– Apéro auf der Terrasse
– Abendessen in der Orangerie
– Käsebuffet auf der Terrasse

Tag 3 – Samstag, 2. Juni 2018

Winzer am Mittag: Marylène Bovard-Chervet, Nicola Marcionetti & Mike Rudolph

-Frühstück
-Wanderung oder Zugfahrt nach Zweisimmen: Programm Fish&Grill
– 12:00 Ankunft, Empfang, Angeleinführung
Location: Forellensee Zweisimmen
– 13:30 Vorbereitung Eigenfang in FishShop
Raum: Insel/Hochzeitsinsel
– 13:45 Grillieren Eigenfang Lachsforellen
– 14:15 Verspeisen Fisch & Beilagenbuffet
– 15:00 Weindegustation
– 16:00 Veranstaltungsende
– Rückfahrt mit dem Zug nach Schönried

Winzer am Abend: Nicola Marcionetti, Mike Rudolp & Olivier Mounir -Thema: Merlot
– Apéro auf der Terrasse
– Abendessen in der Orangerie

Tag 4 – Sonntag, 3. Juni 2018

– Frühstück
– Abreise

Die Weintage sind HIER buchbar

Interview mit Stefan Walliser

Begründer der Weintage im Ermitage, ehemaliger Direktor des Ermitage und heutige Winzer der Fromm Winery in Neuseeland

Stefan, du hast ja die Weintag im Hotel Ermitage gegründet, was waren deine Bewegründe?

Wie Du sicher gespürt hast, ist Wein eine grosse Leidenschaft von mir. Weiter wollte ich auch kleinen und jungen Weinproduzenten eine kostenlose Plattform für Aktivitäten mit Kunden/Gästen ermöglichen. Die meisten Winzer kenne ich, weil ich Wein von Ihnen bezogen habe (ich kannte alle Winzer, bis auf Frankreich, persönlich die ich auf der Weinkarte hatte) und mit Ihnen bereits Weindegustationen im Hotel durchgeführt habe.

Nach welchen Kriterien hast du die Weine/Winzer ausgesucht?

Wichtig war für mich immer die Qualität der Weine und natürlich habe ich auch Spezialitäten immer für sehr interessant gehalten. Der Preis hat bei mir nie eine Rolle gespielt, wer ein gutes Produkt produziert benötigt einen gewissen Preis, zu billig hat mich eher ein wenig skeptisch gestimmt.

Nachhaltig produzierte Weine wurde für mich immer wichtiger.

Wie war die Reaktion/Akzeptanz bei den Gästen?

Wir hatten 2x in der Woche eine kostenlose Weindegustation mit den Hotelgästen. Die meisten Weindegustaionen führte ich persönlich durch. Ich habe sehr viel gelernt, welche Weine bei Gästen im Moment im Trend waren, was geschätzt und was nicht mehr geschätzt wurde. Der direkte Kontakt mit dem Gast/Konsumenten hat mir sehr viel gebracht. Die Akzeptanz bei den Gästen war sehr gross, es gab Gäste, die kamen wegen den Weindegustionen zu uns in die Ferien/Kurzaufenthalt. 

Hatten die Weintage eine nachhaltige Wirkung auf die Weinkarte im Hotel?

Die Weinkarte hat sich wegen den Weintagen verändert. Oft habe ich neue Winzer/Produkte im Offenausschank angeboten und so gespürt, dass diese Weine gut bei den Gästen ankamen, also hat der Winzer eine Einladung für die Weintage erhalten.

Neben den Winzer war auch die Nachhaltigkeit im Rebbau auch ein Thema. War dies schon immer so und was waren die Themen der Jahre davor?

Nachhaltigkeit hat immer mehr an Wert gewonnen, auch bei den Gästen. Im Jahr 2005 hatte ich einen italienischen Bio-Wein im Offenausschank, war ein totaler Ladenhüter, im Jahr 2014 hatte ich wieder den gleichen Wein im Angebot und er lief recht gut. Für die meisten Gäste war Bioanbau lange kein Thema. Wein war immer gesund …..

Im Jahr 2016 war das Thema wie man im Rebbau auf klimatische Veränderungen reagiert.

Was waren deine Highlights in allen Weintagen und / oder welche Episoden sind dir geblieben.

Für mich waren die Tage mit den Winzern der Organisation Junge Schweiz neue Winzer prägend. Der Unternehmergeist und die Motivation für Ihren Beruf war meist vorbildlich. Oliver Mounir von Salgesch hat mir auch das ganze Thema mit der Nachhaltigkeit näher gebracht. Die Präsentation «meines» Weins im Jahr 2016 den «Wysse» ERMITAGE von Nicolas Marchionetti aus dem Tessin hat mich stolz gemacht.

Dies waren deine letzten Weintage im Ermitage? Wieso?

Dies waren nicht die letzten Weintage im Ermitage, aber die letzten unter meiner Führung/Organisation.  Die Weintage sind auf meinem «Mist» gewachsen und ich habe alle Informationen an meine Nachfolger weitergeleitet. Die Weintage 2018 werden wieder im Ermitage durchgeführt, ich habe aber nur noch in der Vorbereitung und der Auswahl der Winzer etwas zu tun. Da ich in Neuseeland zu Hause bin und ich hier sehr viele Neuerungen einführen werde, bin ich sehr gut ausgelastet und by the wy, wollte ich weniger arbeiten …..

Nun noch ein paar Fragen zu Fromm Winery:

Wie ist es dazu gekommen, dass du deinen Job als leidenschaftlicher Hotelier an den Nagel hängst und nun Winzer wurdest?

Lange Zeit war Hotelier mein Traumberuf. Mit der Zeit hatte ich mich immer mehr für Wein interessiert und mich diesem Thema geöffnet. Weiter war die Work/life Balance als Hotelier sehr schwer einzuhalten.

Wie würdest du den Unterschied zwischen Weinen aus der Schweiz und Neuseeland beschreiben?

Zuerst muss man erwähnen, dass Neuseeland als Weinland eine kurze Geschichte hat. So sind auch die Böden. Diese sind unverbraucht und voller Energie. Die Reben müssen extrem stark geschnitten werden, da der Boden sehr reichhaltig an Nährstoffen ist. Das gute Wachstum der Reben erlaubt uns 800gr – 1 kilo pro Rebe Traubengut zu ernten und dies mit bester Qualität. Hier in Marlborough haben wir auch klimatisch einen grossen Vorteil, auch gegenüber den anderen Regionen in Neuseeland, mild und meist eher trocken als nass.

Wir produzieren wie ein Schweizer Weingut. Somit können wir gut mit unseren Schweizer Kollegen vergleichen. Ich bin der Meinung, dass unsere Weine je nach Boden ähnlich sind wie in der Schweiz und im Burgund. Der normale Pinot noir ist sicher kräftiger und für junge Weintrinker sehr zugänglich, die single vineyards sind oft sehr ähnlich wie im Burgund die Domaine/Cru-Weine. Es kommt aber sehr stark auf die verschiedenen Winzer an.

Wie würdest du den Unterschied zwischen dem Leben in der Schweiz und in Neuseeland beschreiben?

Insel – Neuseeland ist eine Insel mit dem grossen Vorteil, dass es oft ein wenig langsamer, normaler ist. Man macht sich auch weniger Sorgen, was alles in Europa und den USA und in Asien, Afrika passiert. Alles ist weit weg, es beschäftigt einen schon aber ……..

Die Lebensqualität ist sehr hoch, ohne Dichtestress. Die Natur unbeschreiblich schön und die Infrastruktur für so ein grosses, schwach besiedeltes Land extrem gut. Lebenshaltungskosten sind ähnlich wie in der Schweiz.

Wenn ich Touristen antreffe, vor allem Amerikaner und ich sage denen, dass ich ursprünglich aus der Schweiz komme, können diese nicht begreifen, dass ich aus dem schönsten Land der Welt ausgewandert bin. Ich bin eben auch mit dem Zweitschönsten zufrieden.

Wieviel Flaschen Produziert die Fromm Winery im Jahr?

In guten Jahren ca 80’000 Flaschen, der Jahrgang 2017 wird so gegen 60’000 Flaschen sein.

 

Wie werden Sie verkauft (lokal, Export (wichtigsten Länder))

50% verkaufen wir in Neuseeland (davon die Hälfte direkt über die Winery), ca 20% in Australien. Wichtige Exportländer sind die USA, Schweiz, Spanien, Frankreich, Hong Kong, die Malediven, China, Thailand und Japan.

Wo kann man in der Schweiz die Weine kaufen.

Wir haben einen sehr guten Händler mit Home-page und Shop. Es ist www.unavitadivino.ch

 

Weiter haben einige Hotels und Restaurants unsere Weine im Angebot. Im Laden oder Supermarkt kann man unsere Weine nicht kaufen.

Prost viel Spass & Genuss

Pascal Burckhardt