Wir wollten raus finden ob es um die SFr 20.- Bordeaux mit einem guten bis sehr guten PGV gibt und so habe wir bei Denner, Globus und Coop 2008 Bordeaux eingekauft. Ein 2006 hat sich unabsichtlich eingeschlichen was wohl meiner Eitelkeit ohne Lesebrille einzukaufen zuzuschreiben ist. Mövenpick hatte den 2008 erst im Onlineangebot und nicht im Geschäft.

So sind 8 Bordeaux zwischen SFr 9.90 und SFr 24.00 angetreten und wurden von uns blind degustiert.

Mein kurz Fazit: Die Weine waren OK aber nicht wirklich Hochgenuss. Überraschend war der Château Pey La Tour für unter SFr10.-. Für wirklichen Bordeaux Genuss lieber ein paar Franken mehr ausgeben und beim Denner Grand Crus 2008 wie der Château Citran Sfr. 16.90, Château Chasse-Spleen Sfr. 26.90, Château Phélan Ségur Sfr. 28.90 oder Châ teau Talbot Sfr. 39.90 kaufen.

Pascal Burckhardt


(M = Merlot, CS = Cabernet Sauvignon, CF = Cabernet Franc, PV = Pedit Verdot)

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Kommentar

St-Emilion AOC Grand Cru Château Franc Grace-Dieu 2008:
Eine potentielle Überraschung, welche dazu gewinnt, im Voraus entkorkt zu werden. Mit diesem Wein beweisen die Massenhändler, dass sie noch gelegentlich eine glückliche Hand haben, um Weine auszuwählen, welche
preisbewussten, anspruchslosen Weinkonsumenten gefallen.

Château Cambon la Pelouse Cru Bourgeois Supérieur Haut-Médoc AOC 2008:
Im aktuellen, verschlossenen Zustand eine Enttäuschung aufgrund der fehlenden Komplexität. Noch vier bis fünf Jahre warten oder dekantieren.

CHÂTEAU DU ROCHER ST-EMILION GRAND CRU AOC:
Bisher nie davon gehört. Relativ delikates Bouquet, in dem sich Schokoladennoten mit der Zeit entwickeln. Schöner, süffiger Stoff, gut vinifiziert. Etwas Würze. Nicht uninteressant.

Château Haut Montil, Saint-Emilion Grand Cru AOC:
Im Verlauf des Abends mussten die Erwartungen immer wieder nach unten korrigiert werden. Dieser Wein beweist, dass nicht alles glänzt, was Bordeaux heisst.

Château Pierrail Rouge 2008, Bordeaux supérieur: Ein bekannter Name (in der Kategorie der Bordeaux U30) für einen bekömmlichen Wein. Feinde herber Weine, bitte vermeinden Sie ihn! Nicht
grün geerntet aber vermutlich aus Kostengründen nicht entrappt. Guter Stoff, ausgewogen, süffig, zeigt sich aber eher im Finale.

Château Martinon 2008, Entre-deux-mers, Bordeaux: Nichts für Etikettentrinkeraber gerade deswegen nicht uninteressant. Insbesondere fallen die Tabaknoten und die leichte Lakritze auf. Unbedingt im Voraus öffnen.

Chateau Pey La Tour, Bordeaux: Eine Bewertung, welche eigentlich meine Enttäuschung verbirgt. Oft
von diesem Wein gehört, welcher dem Portfolio von Dourthe zugehört. Der Big Negociant möchte diesen Wein hieven. Es bleibt noch sehr sehr viel zu korrigieren. Wer sich aber daran erinnern, was Hosanna (von Moueix)
im früheren Leben war, kann dann auf sonnige Tage hoffen. Besser im Gaumen als im Bouquet, wobei dieses nicht verschlossen ist.

Château Citran 2008, Haut-Médoc: Endlich hat Château Citran nichts mehr auf dem Chateau Citran zu
suchen. Die billig verparkerisierten Weine der Jahrgänge 2001 bis 2005 sind also vorbei. Jung zeigt Citran die typischen, extrem grünen Noten der grossen Jahrgänge. Also unbedingt warten. 10 Jahre werden nicht zu viel sein. Ansonsten ein toller Saft.

Kommentar von Jean Francois Guyard (vinifera-mundi.ch)

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