Pinot R(h)ein, ein Projekt von 4 engagierten Weingüter aus dem Bündner Rheintal. Genauer gesagt sind das Weingut Hansruedi Adank, St. Luzi, Fläsch Hanspeter Lampert, Weingut Heidelberg, Maienfeld, Ueli und Jürg Liesch, Weingut Treib, Malans und das Weingut Cicero, Zizers mit Uwe Schneider (das Weingut Cicero ist bis zum Jahrgang 2014 Teil des Projekt). Das erklärte Ziel ist das Terroir des Jungen Rhein mit einem ausserordentliches Cuvée aus den besten Pinot Noir Barriques in R(h)einkultur zu einem Wein pro Jahr zur vereinen.

Pinot R(h)ein - Die Winzer

Die Idee und die Geschichte

Am Anfang standen befreundete Winzer und ihre gemeinsam geteilte Leidenschaft für Beruf, Terroir und ihre Weine. Und es verband sie die Faszination für die Tiefgründigkeit und Finesse des Pinot Noirs.

Gemeinsam degustierten sie, diskutierten sie und brachten sich auf neue Ideen. Und irgendwann stand die Frage im Raum: Wie wäre wohl ein Wein, der aus den besten ihrer Pinots zu einem reinen und langlebigen Wein assembliert würde?

Die Regeln

Die Grundlage des Pinot R(h)eins bildet je ein Ausnahme-Barrique aus jedem Weingut. Die Winzerfreunde setzen sich selbst strenge Richtlinien:

  • Der Ertrag liegt bei nur 3.5 dl pro Quadratmeter und orientiert sich dabei an den besten Weinen aus dem Burgund.
  • Die Assemblage wird für 12 Monate in ein- oder zweijährigen Barriques gelagert.
  • Die Barriques enthalten ausser dem notwendigen Schwefel nichts als Pinot Noir.
  • Das Resultat ist Vielfalt und Vielschichtigkeit. Eine langlebige Assemblage, die vielleicht besser ist, ganz bestimmt aber anders als alle ihre Einzelteile.

Pinot R(h)ein - Pinot Noir

 

Das Resultat

Am Montag den 6.6.2016 luden die 4 Winzer zu einer Vertikalen der Jahrgänge 2006 – 2013 ein. Die Winzer erklärten die klimatischen Bedingungen der jeweiligen Jahrgänge, was sich klar im Wein widerspiegelt:

2006, der Ewige

Der erste gemeinsame Jahrgang. Der Wein ist noch voll da, trotz der 10 Jahre.

Das Jahr: kalter Winter, wechselhafter Frühling, trockener Juni und Juli, regnerischer August, schöner Herbst.

Degustationsnotizen: Reife bis überreife Beeren, ausgewogene Holzaromen. Weicher und harmonisch im Gaumen, schön gereiften Gerbstoffen. Trotz tiefer Säure sehr erfrischend.

2007, der Schlichte

Das Jahr: sehr frühe Blüte, wechselhafte und lange Vegetationszeit mit idealer Aromabildung.

Degustationsnotizen:  Rote Beeren, etwas Cassis mit leichter würzige Noten von Nelken und Minze. Immer noch sehr frisch und ansprechend. Ausgewogenes, noch leicht kerniges Tannin. Langer, voller Abgang. Schlicht und schön.

2008, the body

Das Jahr: milder Winter, trockener Frühling, goldener Oktober, lange Reifephase.

Degustationsnotizen: Schwarze Kirschen würzigen Aromen. Spannend im Gaumen mit schönen, frischen, kernigen Gerbstoffen. Die lange Reifephase erkennt man an der komplexen Struktur im Gaumen. Für mich der im Moment am schönsten zu drinkende Pinot R(h)ein. Grosse Pinot Kino!

2009, der Harmonische

Das Jahr: sehr warm, frühe Ernte, sehr gesundes Traubengut.

Degustationsnotizen: Spannende, komplexe Nase mit leichten Reifenoten (Schnüffel-Nase). Reife Früchte, leicht an Konfitüre erinnernd. Breiter, runder Auftakt. Sehr dichte, warme, weiche Struktur. Sehr füllig und langanhaltend mit einer weichen Säure. Könnte auch ein Pinot aus einer wärmer Gegend sein. Man merkt ganz klar die Sonne im Wein.

2010, der Schlanke

Das Jahr: drei extreme winterliche Kältewellen, Warten auf den Föhn, späte und lang andauernde Ernte.

Degustationsnotizen: Frische Erdbeeren und florale Noten. Im Gaumen voller Subtilitäten und Finessen. Konzentriert, dicht, mit der richtigen Prise Würzigkeit ausgestattet. Er kommt schlank aber elegant daher. Sehr schöner Pinot

2011, der Siegerwein am Grand Prix du Vin Suisse

Das Jahr: lange Schönwetterperiode im Herbst, sehr gute Traubenqualität.

Degustationsnotizen: Himbeeren, Vanille, kalter Rauch, Minze. Ausgewogener Gaumen, gute Frucht, feines Tannin, kräftige süsse Struktur, langer frischer Abgang.

2012, der Offene

Das Jahr: durchzogenes Wetter im Herbst, kurze Föhnphase vor der Ernte, reifes Traubengut.

Degustationsnotizen: Feine, offene Nase mit reifen Früchten, etwas Kirsche und Erdbeeren.  Würzigkeit, feingliedriges Tannin, geschmeidig, rund. Gut eingebaute Säure, viel Frische, angenehmer Abgang.

2013, der Dunkle

Das Jahr: oft wechselhaft, kleiner Ertrag durch Verrieselung ausgezeichnete Qualität, was sich mit einer ganz dunkle Farbe im Glas widerspiegelt.

Degustationsnotizen: Johannisbeeren, Erdbeeren, und Kräuter. Ausgewogener, fein konzentrierter und eleganter Gaumen. Dichte, Langer Abgang.

Mein Fazit

Nach der Degustation der 8 Jahrgänge kann ich sagen, dass die Idee der 4 Weingüter sehr gut umgesetzt ist. Die Idee wird gelebt und man spürt die Leidenschaft der Winzer und Pinot R(h)ein ist kein reines Marketing Gebilde, sondern sie zeigen auf einem sehr hohen Niveau was Pinot Noir sein kann. Jeder Jahrgang war anders, das Spiel der verschiedenen Aromen macht sie so spannend. Die Qualität der Weine ist hoch und es macht spass die Weine zu trinken.

Die Weine kann man für CHF 52 (2013) resp. CHF 57 (2010, 2009, 2008, 2007 oder 2006) einzeln oder die ersten 6 Jahrgänge zusammen (2006 – 2011) für CHF 350 direkt bei Pinot R(h)ein kaufen.

Prost Pascal

Danke an die Winzer Hansrudi, Hanspeter, Ueli, Jürg, Uwe für die schönen Weine und Dominic und Benno von Herzog & Vonbach für die Einladung und die Organisation

 

 

 

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